Die chinesische Kartellstrafe für Ford trifft auch dessen lokalen Partner Changan.

Foto: APA / AFP/ Wang Zhao

Peking – Chinesische Aufsichtsbehörden haben eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 20,9 Mio. Euro gegen das Joint Venture des US-Autobauers Ford in China verhängt. Die Strafe gegen Changan Ford Automobile in der südwestchinesischen Metropole Chongqing sei wegen des Verstoßes gegen das Wettbewerbsrecht erfolgt, berichtete die staatliche Marktaufsicht am Dienstag.

Beobachter spekulieren dagegen über einen Zusammenhang mit den Handelsspannungen zwischen den USA und China.

Vorwurf der Preismanipulation

Die Wettbewerbshüter bemängeln, dass der Hersteller seit 2013 die Preise der Autohändler in Chongqing beschränkt habe, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Die Höhe der Strafe entspreche vier Prozent des jährlichen Absatzes in der 30 Millionen Einwohner zählenden Mega-City.

Mit der Strafe treffen die Aufsichtsbehörden auch den chinesischen Partner Changan Automobile, ein Staatsunternehmen. Ford steht in China ohnehin unter Druck, da sein Absatz 2018 mit der Schwäche des weltgrößten Automarktes um 54 Prozent eingebrochen war.

Handelskonflikt

In dem seit einem Jahr andauernden Handelskrieg zwischen den beiden größten Volkswirtschaften fürchten in China tätige US-Unternehmen, dass sie zunehmend zwischen die Fronten geraten. In einer jüngsten Umfrage der Amerikanischen Handelskammer (AmCham) gaben rund 40 Prozent an, dass sie darüber nachdächten, ihre Produktion aus China abzuziehen. 20 Prozent beklagen vermehrte Inspektionen, 19 Prozent eine langsamere Zollabfertigung. 14 Prozent stellten langsamere Genehmigungsprozesse fest – ähnlich viele auch verschärfte Aufsicht. (APA, 5.6.2019)