Wien – Mit einer Intervention der Wiener SPÖ sieht sich der "Kurier" wegen eines Berichts in seiner Mittwoch-Ausgabe konfrontiert. Konkret geht es um einen Artikel über Strategien der Bundespartei. Titel: "Der Doskozil-Hype ist vorbei – EU-Wahl führte der SPÖ vor Augen, dass sie ein neues Problem hat: Wählerwanderung zu Grün". Auf Seite drei wird ein möglicher Richtungswechsel analysiert, es gebe in der SPÖ "Angst vor Grün".

Inhaltlich sei der Artikel "völlig daneben", heißt es in einer Mail aus der SPÖ Wien, die dem STANDARD vorliegt. "Wir lassen es uns sicher nicht gefallen, dass ihr nun einen Keil zwischen Ludwig, Doskozil und Rendi Wagner reinbringen wollt durch diese absolute Fake News Geschichte. Wir sind völlig entsetzt über die Geschichte und fordern euch ultimativ auf diese gänzlich zurückzuziehen. Die SPÖ Wien hat ein großes Interesse bestmöglich mit dem 'Kurier' zu kooperieren. Auf dieser Basis ist das aber unmöglich."

Adressiert ist das Mail an die Autorin des Artikels Daniela Kittner sowie an "Kurier"-Chefredakteurin Martina Salomon und mehrere SPÖ-Vertreter. Die Stadt Wien* gehört zu den Großkunden des "Kurier", laut Medientransparenzdatenbank flossen 2018 etwa rund 998.000 Euro an den "Kurier." (red, 5.6.2019)

Update, 5.6.2019, 20:00 Uhr: Für die SPÖ Wien sind die Differenzen mit dem "Kurier" nach einem klärenden Gespräch wieder beigelegt.