Gute Nerven brauchen Autofahrer am kommenden Pfingstwochenende: Massive Staus sind zu erwarten.

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Wien – Der eine oder andere Firmling wird das kommende Pfingstwochenende wohl mit freudiger Spannung erwarten. Denn traditionell finden zum Fest des Heiligen Geistes Firmungen statt. So mancher Autofahrer und angehende Urlauber wird das verlängerte Wochenende aber verfluchen, zumal Pfingsten heuer später fällt als gewöhnlich. Dementsprechend massiv dürften am kommenden Wochenende die Verkehrsbehinderungen ausfallen, befürchtet man beim ÖAMTC. Wie jedes Jahr wird die größte Blechlawine am Freitagabend und Samstag bis zum frühen Nachmittag von Bayern aus durch Österreich rollen. Auch der ARBÖ rechnet mit einer gewaltigen Reisewelle.

Staubereiche sind einmal mehr vor Bau- und Mautstellen zu erwarten. Grenzkontrollen werden sich auf der Rückreise, vor allem an den Grenzen zu Deutschland, auswirken. An der slowenisch-kroatischen Grenze wurde die Autobahn bei Ptuj fertiggestellt, was auf dem Weg nach Süden die Staus erheblich verkürzen sollte. Wochentags ist heuer vor Kufstein mit Verzögerungen wegen Lkw-Blockabfertigungen zu rechnen.

Baustellen und Mautpunkte

Staupunkte im Pfingstreiseverkehr werden unter anderem auf der Westautobahn die Grenzstelle Walserberg und der Großraum Salzburg sein. Problematisch auf der Südautobahn sind laut ÖAMTC die Baustellenbereiche Grimmenstein-Aspang, Hartberg-Waltersdorf, Riegersburg, Wolfsberg und Velden-West. Wartezeiten sind an den Grenzstellen Nickelsdorf, Suben, Kufstein und Spielfeld programmiert. Dazu kommen Baustellen auf der Pyhrnautobahn bei der Mautstelle Bosruck und dem Gleinalmtunnel. Nicht zu vergessen die Tauernautobahn, der Karawankentunnel, die Brennerautobahn und Teilbereiche der S36 und der Fernpassstraße.

Höhepunkt im Reiseverkehr wird laut Ö3-Verkehrsredaktion der Pfingstsamstag sein. Zu erwarten sind Staus auf folgenden Strecken: in Tirol abschnittsweise auf der der Brennerautobahn (A13) Richtung Bozen und auf der Fernpassstrecke (B179) von Füssen bis Nassereith. In Südtirol sollte man sich auf Stau auf der Brennerautobahn Richtung Bozen vor der Mautstelle Sterzing, in Salzburg auf der Tauernautobahn (A10) vor den Tunnelabschnitten Richtung Villach einstellen. Zu dieser Liste gesellt sich das große deutschen Eck auf den Autobahnen A93 Rosenheim – Kufstein und auf der A8 München – Rosenheim – Salzburg.

Langer Weg nach Italien

Immerhin: Der einspurige Baustellenbereich vor der Grenze am Walserberg wird zu den Hauptreisezeiten entschärft. "Trotzdem wird er uns im Rückreiseverkehr einen Vorgeschmack auf den Sommer liefern", heißt es vom ÖAMTC. Die schon vor Jahren versprochene zusätzliche Abfertigungsspur in Bayern werde erst im Herbst kommen. Eine erhebliche Erleichterung sollte auch am Grenzübergang zwischen Maribor und Zagreb zu spüren sein: Dort wurde die Autobahn bei Macelj fertiggestellt.

In Italien hingegen wird es zu Verzögerungen auf der Autostrada A4, der Hauptverbindung zwischen Venedig und Triest, kommen. Zwischen Palmanova und Portogruaro werden nicht nur einige Brücken für eine weitere Spur ausgebaut. Vor und im über 40 Kilometer langen Baustellenbereich ist bis Ende 2021 mit umfangreichen Staus zu rechnen.

Der ARBÖ empfiehlt daher generell: Wer sehr zeitig in den Urlaub startet, kommt ohne längere Wartezeiten voran. Bewährt haben sich auch die späteren Abend- und Nachtstunden für die Hinfahrt oder Rückreise.

Gefährliches Wochenende

Das Pfingstwochenende ist, was die Zahl der schweren Unfälle betrifft, eines der gefährlichsten im ganzen Jahr. Entsprechend scharf wird österreichweit die Einhaltung der Geschwindigkeit kontrolliert. Bilanz des vorjährigen Pfingstwochenendes: Über 64.000 Fahrzeuglenkern wurden wegen Überschreitung der höchstzulässigen Geschwindigkeit gestraft. Fast 200 Lenkern wurde vorläufig der Führerschein abgenommen. (APA, max, 6.6.2019)