Cesár Sampson beim Song Contest 2018 in Lissabon.

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Mit der Reform des EU-Urheberrechts wurden im März die umstrittenen Uploadfilter beschlossen. Online-Plattformen müssen bei von Nutzern hochgeladenen Inhalten künftig vorab prüfen, ob sie gegen das Urheberrecht verstoßen. Das Thema hatte zu europaweiten Protesten geführt und war bei der vergangenen Promi-Millionenshow im ORF Gegenstand einer Frage. Die Antwort von Sänger Cesár Sampson gab nun erneut Anlass zur Diskussion.

"Uploadfilter" oder "Erkennungstechnologie"?

Es ging um folgende Frage: "Was wird der umstrittene ‚Artikel 13‘ bzw. ‚Artikel 17‘ nach sich ziehen, der im März vom EU-Parlament beschlossen wurde?" Dazu gab es die vier Antwortmöglichkeiten "A: Rauchverbot für Teenies", "B: Upload-Filter im Internet", "C: Ende der Zeitumstellung" und "D: Diesel-Verbot in Städt". Richtig war Antwort B.

Sampson, der 2018 Österreich beim Eurovision Song Contest vertrat, wusste zwar die korrekte Antwort, ließ sich aber zu einer längeren Erklärung hinreißen. Er führte aus, dass die "richtige Antwort genaugenommen nicht auf diesem Bildschirm steht". Es handle sich nicht um "Uploadfilter", sondern um eine "Erkennungstechnologie, damit man feststellen kann, welches geschützte Werk wo geuploaded und gestreamt wird […], damit eine Vergütung für die Künstler stattfinden kann." Die Sendung kann in der TVThek nachgesehen werden.

Europaweite Proteste gegen Uploadfilter

Auf Twitter thematisierte Iwona Laub von Epicenter-Works Sampsons Einwand. Die "Erkennungstechnologie" sei eben nichts anderes als ein "Upoadfilter". Die NGO hatte gemeinsam mit anderen Gruppen eine europaweite Kampagne dagegen gestartet. Sampson wiederum beteiligte sich am Lobbying pro Upload-Filter. Kritiker befürchten, dass mit der Urheberrechtsnovelle das Internet, wie man es bisher kannte, Geschichte sein wird. (br, 6.6.2019)