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Die erst 17-jährige Amanda Anisimova kann ihren Lauf selbst kaum fassen.

Foto: REUTERS/Charles Platiau

Paris – Bei den French Open wird es wieder einmal ein neues Siegergesicht im Major-Bereich geben: Das steht nach dem 6:2-6:4-Sensationssieg der erst 17-jährigen Amanda Anisimova am Donnerstag über Titelverteidigerin Simona Halep (ROU-3) schon fest. Die US-Amerikanerin sorgte in 68 Minuten für die bisher größte Sensation der mit 42,66 Millionen Euro dotierten French Open in Paris.

Die Weltranglisten-51. trifft nun auf Ashleigh Barty (AUS-8), die Madison Keys (USA-14) fast zeitgleich mit 6:3, 7:5 ausschaltete. Wie Anisimova steht auch Barty erstmals im Halbfinale eines der vier Grand-Slam-Turniere.

Sensation perfekt

"Ich kann es nicht glauben. Ich habe so hart gearbeitet. Das ist wirklich mehr, als ich mir erwarten durfte", jubelte Anisimova noch auf dem Court. "Das war definitiv eines der besten Matches meines Lebens." Der Spielstil der US-Amerikanerin erinnerte an jenes unbekümmerte Powertennis, das vor zwei Jahren die Lettin Jelena Ostapenko zur Sensationssiegerin an der Porte d'Auteuil werden ließen.

Die entthronte Titelverteidigerin hatte nur Worte des Lobs für ihre Bezwingerin. "Sie hat ein großartiges Match gespielt, ihr gehört jeder Respekt. Ich bin traurig, wie immer, wenn ich verliere, aber nicht mehr als das", sagte Halep und fügte hinzu: "Sie hat gute Chancen, hier den Titel zu holen, wenn sie wie heute spielt und nicht an das Resultat denkt."

Kein guter Boden für Titelverteidigerinnen

Da auch die 19-jährige Marketa Vondrousova – sie trifft auf die Britin Johanna Konta – die Vorschlussrunde erreicht hat, stehen erstmals seit den US Open 2009 zwei Teenager im Halbfinale eines Majors. Damals hatten dies die jeweils 19-jährigen Caroline Wozniacki (DEN) und Yanina Wickmayer (BEL) sowie Melanie Oudin (USA/17) geschafft.

Anisimova hatte als erste Spielerin (oder Spieler) der 2000er-Jahre ein Major-Viertelfinale erreicht. Nun ist sie die jüngste Spielerin im Roland-Garros-Halbfinale seit Nicole Vaidisova (CZE) 2006. Schon bei den Australian Open hatte sie mit dem Achtelfinaleinzug für Furore gesorgt, und in Bogota hat sie 2019 ihr erstes WTA-Turnier gewonnen. Anisimovas Eltern sind Russen, sie selbst wurde in New Jersey geboren.

Nach dem Aus Haleps bleibt Justine Henin (BEL) die bisher letzte Spielerin, die ihren Titel in Roland Garros erfolgreich verteidigen konnte. Sie hatte von 2005 bis 2007 sogar den Hattrick geschafft. (APA, 6.6.2019)