Franco Foda und seine Mannschaft.

Foto: APA/EXPA/JOHANN GRODER

Klagenfurt – Vor Länderspielen passt es ja in der österreichischen Fußballnationalmannschaft meistens. Teamchef Franco Foda ist traditionell und berufsbedingt optimistisch. Am Freitag wird im Klagenfurter Wörthersee-Stadion die EM-Qualifikation gegen Slowenien fortgesetzt (20.45 Uhr, ORF 1). Der Start ist im März beeindruckend missglückt, 0:1 in Wien gegen Polen, 2:4 in Haifa gegen Andreas Herzog und Israel. Also stellte Foda fest: "Jeder weiß, worum es geht. Das Match hat Finalcharakter für beide Teams."

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Die Vorbereitung sei positiv verlaufen. "Sie haben aufmerksam und konzentriert gearbeitet, es war Zug drinnen." Und, ganz wichtig: "Entscheidend ist, was wir auf den Platz bringen." Slowenien, so Foda, habe in der Offensive Qualitäten, beherrsche das Umschaltspiel. "Aber es geht nur darum, wie wir agieren. Mutig, selbstbewusst ohne Nachlässigkeiten. Jeder muss Verantwortung übernehmen." Theoretisch schaut es so aus: Tempo und Dynamik nach vorne, Kompaktheit in der Defensive.

Kapitän Julian Baumgartlinger ist sich der Wichtigkeit und der prekären Ausgangslage bewusst. "Hat man null Punkte, muss man Slowenien schlagen. Die Vorbereitung war knackig, es herrschte eine gute Spannung." Das Thema Israel sei abgehakt, Folgeschäden seien auszuschließen. "Niederlagen gehören zum Alltag eines Fußballprofis. Jeder muss Lehren daraus ziehen. Es geht nicht um Stimmungen, sondern um fußballspezifische Fakten."

Foda hat die Aufstellung im Kopf, sie bleibt dort bis zwei Stunden vor Anpfiff. Innenverteidiger Aleksandar Dragovic hätte sich übrigens einen längeren Lehrgang gewünscht, der Kader ist erst seit Sonntag beisammen. Foda wollte das am Donnerstag nicht thematisieren. "Die Zeit war ausreichend, jeder hatte einen individuellen Plan. Wegen der Hitze gab es pro Tag nur eine Einheit. Wir konnten alles durchziehen, arbeiteten am Umschalt- und Positionsspiel."

Slowenien liegt in der Weltrangliste auf Platz 63, Österreich ist 34.. Im direkten Vergleich steht es 1:1, im März 2018 siegten Arnautovic und Co in Klagenfurt in aller Freundschaft fulminant 3:0. Das kann, muss aber kein gutes Omen sein. Teamchef Matjaz Kek kann auf einen der allerbesten Torhüter bauen, Jan Oblak hat einen Marktwert von rund 80 Millionen Euro. Er wehrt in Spanien für Atletico Madrid Bälle ab.

Beric lobt Polen

Dem Kader gehört der Ex-Rapidler Robert Beric an, Einserstürmer ist aber Andraz Sporar. Die Slowenen halten in Gruppe G bei zwei Zählern, 1:1 in Israel, 1:1 daheim gegen Nordmazedonien, Österreichs Gegner am Pfingstmontag in Skopje. Beric, bei Saint-Etienne beschäftigt: "Wir haben uns mehr erwartet. Österreichs Fehlstart hat mich überrascht, weil die Mannschaft sehr gute Spieler hat. Polen ist sicher über die anderen zu stellen." Foda wurde gefragt, ob er sich im Klaren sei, dass eine Niederlage eine massive Teamchefdiskussion zur Folge hätte. Er wurde fast schnippisch. "Schön, dass man darüber am Tag vor dem Spiel spricht. Mit so einem Szenario habe ich mich noch nie in meinem Leben beschäftigt. Ich bin überzeugt, dass ich auch nach dieser Partie mit den Spieler zusammenarbeite." (Christian Hackl, 6.6.2019)

EM-Qualifikation, Gruppe G, 3. Runde, Freitag

Österreich – Slowenien
Klagenfurt, Wörthersee-Stadion, 20.45 Uhr, live ORF 1, SR Alexej Kulbakow (BUL)

Österreich: Lindner (Grasshoppers/26 Länderspiele) – Lainer (Salzburg/13/0 Tore), Dragovic (Leverkusen/72/1), Hinteregger (Frankfurt/39/3), Alaba (Bayern/68/13) – Schlager (Salzburg/9/1), Baumgartlinger (Leverkusen/68/1) – Lazaro (Hertha/21/1), Gregoritsch (Augsburg/11/1), Arnautovic (West Ham/79/22) – Burgstaller (Schalke/23/1)

Ersatz: Pervan (Wolfsburg/0), Stankovic (Salzburg/0) – Lienhart (Freiburg/1/0), Posch (Hoffenheim/0), Ulmer (Salzburg/10/0), Vallci (Salzburg/0), Ilsanker (Leipzig/34/0), Kainz (Köln/14/0), Laimer (Leipzig/0), Onisiwo (Mainz/4/0), Schaub (Köln/11/5), Zulj (Anderlecht/10/0), Sabitzer (Leipzig/35/5)

Es fehlen: Grillitsch (Knochenödem im Hüftbereich), Stöger (Kreuzbandriss), Schöpf, Wöber (beide rekonvaleszent)

Slowenien: Oblak (Atletico Madrid/20) – Stojanovic (Dinamo Zagreb/8/0), Mevlja (Rostow/19/1), Al. Struna (Houston/14/1), Jokic (FK Ufa/96/1) – Kurtic (SPAL/50/1), Bijol (ZSKA Moskau/4/0), Crnigoj (Lugano/9/0) – Ilicic (Atalanta/56/5), Sporar (Slovan Bratislava/13/1), Verbic (Dinamo Kiew/23/3) oder Bohar (Zaglebie/2/0)

Ersatz: Belec (Sampdoria/13) – An. Struna (Anorthosis Famagusta/27/1), Blazic (Ferencvaros/3/0), Mitrovic (Jagiellonia/3/0), Balkovec (Hellas Verona/1/0), Zajc (Fenerbahce/13/4), Majer (Lecce/1/0), Gorenc-Stankovic (Huddersfield/0), Popovic (Orenburg/0), Beric (Saint-Etienne/20/2)