Wird geehrt, weil sie Menschenrechte gegen die Klimakatastrophe verteidigt: Greta Thunberg.

Foto: Regine Hendrich

Wien – Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg und die Protestbewegung Fridays for Future erhalten in diesem Jahr den wichtigsten Preis von Amnesty International. Es sei inspirierend, wie entschlossen junge Aktivisten in aller Welt auf die Klimakrise hinwiesen, teilte die Menschenrechtsorganisation am Freitag mit.

Thunberg hat damit in weniger als einem Jahr eine Reihe von Preisen eingeheimst – im März etwa hat sie die Goldene Kamera bekommen.

"Mächtiger als wir glauben"

"Sie erinnern uns daran, dass wir mächtiger sind, als wir glauben, und dass wir alle eine Rolle dabei spielen müssen, die Menschenrechte gegen die Klimakatastrophe zu verteidigen", erklärte Generalsekretär Kumi Naidoo. Er könne sich in diesem Jahr keine besseren Preisträger als Thunberg und die Fridays-for-Future-Bewegung vorstellen.

Mit seiner höchsten Auszeichnung, dem Ambassador of Conscience Award ("Botschafter des Gewissens"), ehrt Amnesty Künstler und andere Persönlichkeiten, die sich für die Verteidigung der Menschenrechte einsetzen. Erster Preisträger war 2003 der tschechische Bürgerrechtler Václav Havel, es folgten etwa der südafrikanische Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela, die pakistanische Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai und der chinesische Künstler Ai Weiwei. Eine Preisverleihung ist laut Amnesty derzeit nicht geplant, man will Thunberg die Auszeichnung zu einem späteren Zeitpunkt offiziell überreichen.

Unschuldige am stärksten von Klimakrise betroffen

Amnesty verweist darauf, dass die Klimakrise auch eine Menschenrechtsangelegenheit sei. Die Organisation zitiert Thunberg mit den Worten, es sei eine große Ehre, die Auszeichnung stellvertretend für die Klimaschutzbewegung zu erhalten. Die Ungerechtigkeit, dass die Menschen im globalen Süden der Erde am wenigsten für die Klimakrise könnten, von dieser aber am stärksten betroffen seien, müsse bekämpft werden. "Menschenrechte und die Klimakrise gehen Hand in Hand. Wir können das eine nicht ohne das andere lösen."

Die 16-jährige Thunberg protestiert seit August 2018 regelmäßig vor dem Reichstag in Stockholm dafür, dass Schweden mehr für den Klimaschutz tut. Aus ihrem Schulstreik ist eine internationale Klimaprotestbewegung mit hunderttausenden Anhängern geworden. (APA, 7.6.2019)