"HoHo Wien"-Bauherrin Caroline Palfy und Nova-Rock-Organisator Ewald Tatar haben sich in einem alten Ruster Weinbauernhaus eine Wohlfühloase geschaffen. Das nächste Projekt wird ein Haus in Kroatien.

Seit sechs Jahren wohnen Ewald und ich gemeinsam in Rust. Ich habe das Haus vor zehn Jahren gekauft. Es stammt so circa aus dem Jahr 1930 und wurde damals mit Ziegeln aus Ungarn und Österreich errichtet. Es ist das Elternhaus eines Oggauer Weinbauern. Der wollte es später seiner Enkelin schenken, die wollte aber nicht nach Rust ziehen. Also stand es ein paar Jahre leer.

Ein Hauch von Toskana in Rust: Palfy und Tatar in der früheren Scheune des alten Dreikanters.
Foto: Lisi Specht

Das Problem war: Es war ein Dreikanter ohne Sicht auf den schönen, großen Garten. Die Leute, die es sich angeschaut haben, konnten sich wohl nicht recht vorstellen, was man draus machen kann. So wie der Baggerfahrer, der ganz am Anfang beim Umbau hier war. "Wenn'st wüst, fahr i dir eine mit der Schaufel, und es is olles erledigt", hat er gesagt.

Der Weinbauer wollte 140.000 Euro für das Haus. Wir haben einige Schnapserln getrunken und dann bei 100.000 Euro eingeschlagen. Mit dem Versprechen, es nicht abzureißen. Ich hab damals gleich begonnen, im Kopf alles zu planen: Hier in der alten Scheune, in der wir gerade sitzen, ist das toskanische Eck, da draußen hinter dem Haus das japanische. Dazu ein bisschen was Griechisches. Die Umsetzung hat aber gedauert. Neben einem Fulltimejob und dem Großziehen zweier Kinder war nicht immer genügend Zeit.

Der Hasenstall neben dem Haupthaus wird manchmal in Anlehnung an das Holzhochhaus "HoHo" kurz "HaHo" genannt.
Foto: Lisi Specht

Jetzt ist das Haus fast fertig. Obwohl: Richtig fertig wird ein Haus ja sowieso nie. Die Sauna ist noch eine Baustelle. In den letzten drei Jahren haben wir uns dem Garten gewidmet und uns hier eine richtige Wohlfühloase geschaffen. Beim Schwimmteich sind wir happy, dass jetzt endlich im Tiefwasserbereich die Pflanzen wachsen. Das war bisher ein Problemkind.

Das Haus hat 150 Quadratmeter, ist teilunterkellert, dazu noch die Nebengebäude wie Sommerküche und Gästehaus. Wir haben hier unter anderem vier WCs und vier Duschen. Die Wendeltreppe von der Dachterrasse hinunter in den Garten ist ganz neu, da ist aber ein bisschen was schiefgegangen. Die wird noch umgebaut. Dahinter ist gleich unser Hasenstall, besser gesagt "HaHo", das Hasen-Hochhaus. Ewald sagt manchmal scherzhaft auch Greifvogelvoliere dazu, weil es so groß ist.

Foto: Lisi Specht

Ewald hat noch ein Haus in Forchtenstein, direkt am Wald. Als ich das erste Mal dort war, war ich sehr erleichtert, dass mir sein Stil gefällt. Denn wie man wohnt, sagt ja viel aus über einen Menschen. Wir ticken da relativ gleich. Natürlich hat jeder andere Ansprüche. Und wenn man im Erwachsenenalter aufeinandertrifft, hat jeder schon seinen fertig eingerichteten Wohnsitz. Aber dass einer auf Kitsch steht und der andere auf rustikal-alternativ – das ist glücklicherweise nicht der Fall.

Gleich mehrere Lieblingsplätze hat Caroline Palfy in ihrem Refugium in Rust, etwa die Stühle am Schwimmteich.
Foto: Lisi Specht

In Wien haben wir uns jetzt eine kleine Stadtwohnung gegönnt, damit wir abends, wenn Ewald Shows hat, auch kurzfristig in Wien schlafen können und ich auch nicht täglich pendeln muss. Und unser nächstes großes Projekt ist ein Feriensitz in Kroatien, in der Nähe von Opatija. Dort haben wir jetzt drei, vier Jahre lang was gesucht, uns immer wieder Häuser angeschaut. Und jetzt ist eines dabei gewesen, wo wir gleich gesagt haben: Das ist es. Der Optimalfund. Es liegt in der ersten Reihe, vom Meer nur durch einen Weg getrennt.

Es ist aber ein Spätsiebziger-Bau, so ein bisschen im Miami-Style. Also schon ein wenig schiach. Es wird eine Herausforderung, daraus was zu machen. Erste Pläne haben wir auf einer Serviette gezeichnet. Unser Wunsch wäre, dass es nächstes Jahr im Sommer fertig wird. Das Problem ist, dass man da unten im Feriengebiet von Juni bis September nicht arbeiten darf. Man kommt mit Baugeräten auch relativ schwer hin, es darf also nichts los sein, wenn dort gebaut wird. Also mal sehen, ob wir das schaffen. (11.6.2019)