Vertreter der evangelischen Kirche A. B. und der altkatholischen Kirche protestierten im April gegen die neuen Regeln; vergeblich.

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Wien/Graz – Die steirische ÖVP macht sich für eine Reform der umstrittenen Karfreitagsregelung stark. "Der Karfreitag soll für die Evangelischen frei sein, und wenn es nicht anders geht, dann auch für die Katholiken", sagte Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer der "Kleinen Zeitung" vom Freitag. In der ÖVP betonte man gegenüber der APA, man halte an den Regierungsbeschlüssen fest.

Schützenhöfer hält es "für gescheit, wenn man die Frage Karfreitag einer besseren Lösung zuführt – nicht sofort, aber spätestens bis zum nächsten Karfreitag". Die Regelung mit dem "persönlichen Feiertag" sei verunglückt. "Ich halte es für falsch, dass man einer Gruppe, die in Österreich eine Tradition hat und der in vergangenen Jahrhunderten Unrecht angetan wurde, ihren höchsten Feiertag wegnimmt", meinte der Landeshauptmann.

Bundes-ÖVP bleibt auf Linie

Nicht nur aus dem ÖVP-Klub hieß es, man werde keine Regierungsbeschlüsse – mit Ausnahme des Rauchverbots in der Gastronomie – rückgängig machen. Auch bei den Freiheitlichen steht man weiterhin zu der Maßnahme. Gestrichen wurde der Karfreitag als Feiertag für Protestanten und Altkatholiken aufgrund eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs. Dieser hatte darin eine Diskriminierung aller anderen Arbeitnehmer gesehen.

Protest kam von Arbeitnehmervertretern und den betroffenen Kirchen. Da wie dort wurden Verfassungsbeschwerden angekündigt. Aus der evangelisch-lutherischen Kirche hieß es, diese werde nach wie vor von Juristen ausgearbeitet. Wann die Klage eingebracht werden soll, steht noch nicht fest. (APA, 7.6.2019)