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War an allen Ecken und Enden des Courts: Kyle Lowry lenkte die Toronto Raptors überzeugend zum Sieg in Spiel vier.

Foto: Reuters/Sergio Estrada

Oakland (Kalifornien) – Die Toronto Raptors stehen vor dem ersten Titelgewinn in der National Basketball Association (NBA). Der einzige kanadische NBA-Club feierte am Freitagabend (Ortszeit) in Oakland einen 105:92-(42:46)-Sieg bei den Golden State Warriors und führt damit in der "best of seven"-Serie bereits 3:1. Zudem haben die Raptors im fünften Endspiel in der Nacht auf Dienstag (3.00 Uhr MESZ/live DAZN) Heimvorteil.

Bester Mann auf dem Parkett war Torontos Superstar Kawhi Leonard mit 36 Punkten und zwölf Rebounds. Es war das bereits 14. Match des Kaliforniers mit mindestens 30 Zählern in den laufenden Play-offs. "Ich spiele, um zu gewinnen, nicht für irgendwelche Rekorde", betonte Leonard gewohnt stoisch und nüchtern im ersten TV-Interview unmittelbar nach Ende der Partie.

Der 27-Jährige hatte sein Team zunächst im ersten Viertel, das noch mit 23:17 an Titelverteidiger Golden State gegangen war, mit 14 Punkten praktisch im Alleingang in Schlagdistanz gehalten. Denn den Warriors stand wieder Shooting Guard Klay Thompson (28 Punkte), der zuletzt bei der 109:123-Heimniederlage wegen einer Oberschenkelzerrung gefehlt hatte, zur Verfügung. Und auch "Big Man" Kevon Looney erhielt von den Ärzten überraschend die Spielerlaubnis, da sich sein Bruch am ersten Rippenknorpel durch einen Einsatz nicht verschlechtern konnte.

Der Wahnsinn nach der Pause

Nach einem punktlosen zweiten Viertel von Leonard folgte nach der Pause seine nächste starke Phase mit 17 Zählern. Mit 37:21 gingen die dritten zwölf Minuten deshalb klar an die Gäste, die sich somit nicht nur die erste Führung erarbeiteten, sondern sogar zweistellig absetzten. Und diesen Vorsprung verteidigte der Finaldebütant auch im Schlussabschnitt erfolgreich, ließ sich dabei auch nicht von einer Verletzung von Fred VanVleet schocken.

Der Point Guard war unter dem Korb vom nach einem Foul landenden Warriors-Spieler Shaun Livingston unabsichtlich mit dem Ellbogen hart im Gesicht getroffen worden. Dabei erlitt VanVleet nicht nur ein blutendes Cut unter dem rechten Auge, das sogleich in der Kabine mit sieben Stichen genäht wurde, sondern verlor auch noch einen Zahn. Der 25-Jährige saß aber in den Schlussminuten schon wieder einsatzbereit auf der Bank.

Letzte Hoffnung

Den Warriors bleibt bei ihrem Angriff auf den dritten NBA-Titel en suite nun nur noch die Hoffnung, dass ihr Topstar Kevin Durant in der nächsten Woche sein Comeback gibt und dabei gleich in Hochform agieren kann. Nach einem am 8. Mai erlittenen Muskelfaserriss in der Wade verpasste der 30-Jährige bereits sein neuntes Match in Folge. Bisher ist erst einem einzigen NBA-Team ein Finalserien-Comeback nach 1:3-Rückstand gelungen: 2016 hatten sich die Cleveland Cavaliers am Ende noch mit 4:3 gegen die Golden State Warriors durchgesetzt. (APA, 8.6.2019)

Play-off-Ergebnis der NBA vom Freitag – Finale, viertes Spiel der "best of seven"-Serie:

Golden State Warriors – Toronto Raptors 92:105 (46:42)

Stand in der Serie: 1:3