In der Region Mopti patrouilliert ein Soldat der Uno-Mission.

Foto: AFP/MICHELE CATTANI

Mopti – Bei einem mutmaßlich terroristischen Angriff auf ein Dorf im Zentrum Malis sind nach ersten Erkenntnissen mindestens 95 Menschen getötet worden. Rund 20 Personen galten zunächst noch als vermisst, wie die Regierung des westafrikanischen Krisenstaates am Montag mitteilte.

Der Angriff auf den Ort Sangha in der Region Mopti in der Nacht zum Montag sei von "bewaffneten Männern, vermutlich Terroristen" ausgegangen. "Es werden alle Maßnahmen getroffen, um die Täter dieses Blutbades festzunehmen und zu bestrafen", hieß es. Bei dem Angriff seien auch mehrere Häuser in Brand gesteckt und zahlreiche Tiere getötet worden.

Bundesheer präsent

Die deutsche Bundeswehr beteiligt sich mit rund 1000 Soldaten an einer UN-Friedensmission zur Stabilisierung Malis und einem EU-Ausbildungseinsatz. Auch das österreichische Bundesheer ist in Mali präsent. Im Norden und im Zentrum des Landes sind zahlreiche islamistische Terrorgruppen aktiv. Einige von ihnen haben der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) die Treue geworden, andere wiederum Al-Kaida.

Im Zentrum des Landes gibt es zudem Gewalt wegen ethnischer Spannungen; häufig spielt dabei der Kampf um die seltenen Weidegründe und Acker in der trockenen Sahelzone eine Rolle. Im März waren bei einem Angriff auf ein anderes Dorf im Zentrum des Landes mindestens 130 Menschen getötet worden. (APA, 10.6.2019)