Würstel gehören für viele nicht mehr unbedingt zu den Must-haves. Aber auch der Kebab gerät in Bedrängnis.

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Wien – Schnelles Essen kommt bei den Menschen offenbar immer besser an. Der Fastfood-Markt setzte laut einer aktuellen Studie auch im vergangenen Jahr seinen Höhenflug fort. Das Wachstum beschleunigte sich auf 7,5 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt der Branchenradar der Marktanalyse GmbH.

Insgesamt wurden demnach 1,25 Milliarden Euro umgesetzt. Und das vorwiegend in der Systemgastronomie, also bei Anbietern wie McDonald's, Burger King, Subway und Co. Des einen Freud ist wie so oft des anderen Leid. Denn während die Systemgastronomie die Erlöse gegenüber dem Vorjahr um 9,2 Prozent auf 979 Millionen Euro ausweitete, erhöhte sich der Umsatz bei Würstelständen im Durchschnitt nur um 2,5 Prozent auf 151 Millionen . Auch bei sogenannten Ethnik-Imbissen – Kebab, Pizza, asiatische Küche – fiel das Wachstum mit 1,1 Prozent auf 121 Millionen Euro vergleichsweise mager aus. Vor allem im Hinblick auf die Zahl der Standorte: 1.476 Imbisse standen 436 Lokalen der Systemgastronomie gegenüber.

Weniger Betriebsstätten

Die vergleichsweise flache Entwicklung der Imbisse führte die Analyse nicht zuletzt auf die anhaltend sinkende Anzahl an Betriebsstätten zurück. Bereits zwischen 2012 und 2017 schrumpfte diese um mehr als zehn Prozent, im vergangenen Jahr nochmals um rund zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Betroffen sind demnach nicht nur die klassischen Würstelstände, auch die Ethnik-Imbisse kommen unter Druck. Die Erklärung lautet in diesem Fall: Die Imbissstandorte stehen in einem zunehmenden Wettbewerb mit dem Speiseangebot des Einzelhandels. Denn auch Spar, Billa und Bäckereien bieten zunehmend "Fastfood" zum Mitnehmen an.

Darüber hinaus würden insbesondere jüngere Konsumenten mittlerweile eindeutig das Angebot der Systemgastronomie präferieren. Würstel, Pizzaschnitten, Kebab und asiatische Nudeln hätten bei den Jungen klar an Attraktivität verloren. Das zeigen auch Daten zu den durchschnittlichen Standorterlösen. Im Vergleich zu 2017 erhöhten sich diese im vergangenen Jahr bei Imbissen um vier Prozent, in der Systemgastronomie hingegen um nahezu sieben Prozent.

Gusto wecken

Wobei zur Entwicklung der Systemgastronomie neben zehn neuen Standorten (fünf davon von Burger King) und zumeist schicken Restaurants auch die zahlreichen Promotions beitragen, so die Analyse. Zudem erzeuge die Systemgastronomie, im Gegensatz zu Imbissen, mittels rollierender "Speisekarten" zusätzliche Kaufimpulse und eine konstant hohe Gästefrequenz. Einziger Wermutstropfen sind die durch die Umstellung des Bestell- und Zubereitungsprozesses bei McDonald's längeren Wartezeiten. Laut einer Erhebung von Kreutzer, Fischer & Partner kann man an manchen Standorten zu den Hauptzeiten schon einmal gut zehn Minuten auf seinen Burger warten. (rebu, 11.6.201)