Der österreichisch-schweizerische Bezahldienst Bluecode, der chinesische Zahlungsdienstleister Alipay und fünf weitere europäische Anbieter planen ein gemeinsames QR-Code-Format. Ziel der "Mobile Wallet Collaboration" sei es, Smartphone-Zahlungen zwischen den teilnehmenden Anbietern, Händlern und Ländern kompatibel zu machen, hieß es von Bluecode in einer Aussendung.

Daten europäischer Partner bleiben in Europa

Mit an Bord sind neben Alipay und Bluecode die mobilen Bezahldienste Momo Pocket (Spanien), Pagaqui (Portugal), Vipps (Norwegen), sowie ePassi und Pivo (beide aus Finnland). Die Grundlage des QR-Codes ist das Contactless Gateway Code Protocol (CGCP), welches Alipay in vielen Ländern bereits einsetzt. Bluecode sei dabei rechtlich und technisch in der Lage, für seine europäischen Händlerbanken diese CGCP-Codes auszustellen und rein innereuropäisch abzuwickeln, so der mobile österreichisch-schweizerische Bezahldienst. Alle Daten europäischer Bankpartner und Nutzer würden in Europa bleiben. Der QR-Code ist damit kompatibel für Alipay-Nutzer aus China, die auch in Europa unterwegs sind. Alipay hat rund 1 Milliarde Nutzer.

Für eine Zahlung mit Bluecode wird an der Kassa ein einmal gültiger QR-Code in einer App am Handydisplay gescannt. Der bezahlte Betrag wird dann vom verknüpften Girokonto abgebucht. Für den Benutzer ist die App gratis, das Unternehmen finanziert sich über Transaktionsgebühren. Die Bluecode-Gebühren sind laut Firmenangaben derzeit mit Bankomatgebühren vergleichbar, sollen später aber noch sinken.

Bluecode-Chef Christian Pirkner erwartet sich viel durch die Kooperation: "Die Mobile Wallet Collaboration ist ein wichtiger Schritt für die europaweite Harmonisierung von optischen Zahlverfahren." Man verbinde mehr europäische Händler mit mehr chinesischen Touristen, so Eric Jing, Vorstand und CEO von Ant Financial, der Alibaba-Tochter hinter Alipay. Die "Mobile Wallet Collaboration" soll in Zukunft auch auf weitere mobile Bezahldienstanbieter in Europa ausgedehnt werden. (APA, 11.6.2019)