Niklasdorf – Nachdem ein Mann in der Nacht auf Sonntag in Niklasdorf vor einer Disco mit einem Auto auf eine Gruppe von 20 bis 30 Personen zugerast war, wurde Dienstagmittag noch keine Untersuchungshaft über den 22-jährigen Verdächtigen verhängt, erklärte die Staatsanwaltschaft Leoben. Erst am Nachmittag finde die Einvernahme statt, danach dürfte das Gericht über den U-Haft-Antrag der Staatsanwaltschaft entscheiden.

Zu dem Vorfall war es in Niklasdorf im Bezirk Leoben gekommen. Nach einem Streit in einer Disco war der 22-Jährige vor dem Lokal auf seine Kontrahenten getroffen. Zeugen zufolge soll er gedroht haben, sie zu überfahren, außerdem habe er auch noch gesagt, dass "alle Ausländer sterben" sollen. Daraufhin setzte er sich in das Auto seiner 20-Jährigen Freundin und fuhr "mit erheblicher Geschwindigkeit" auf die Leute vor dem Lokal zu, die zur Seite sprangen. Danach legte er den Retourgang ein und fuhr noch mehrmals auf die Gruppe zu. Er wurde anschließend zu Hause von der Polizei festgenommen. Er hatte 0,7 Promille Alkohol im Blut und besitzt auch keinen Führerschein.

Der Mann war nach der Festnahme zunächst nicht geständig. Er beschuldigte einen Freund, das Auto gelenkt zu haben. Seine Verantwortung scheint sich aber mittlerweile gedreht zu haben. Näheres wisse man allerdings erst nach der Befragung des Verdächtigen, sagte Sprecher Andreas Riedler. Laut Polizei müssen 20 bis 30 Beteiligte ausgeforscht werden. Von den bisher namentlich bekannten Opfern sei übrigens niemand Ausländer. (APA, 11.6.2019)