Selbst umweltbewussten Konsumenten bleibt in den meisten Fällen gar nichts anderes übrig, als Obst und Gemüse in die durchsichtigen Einwegsackerln zu stecken.

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Die Zahlen sind ernüchternd. In 750 Millionen Plastiktaschen tragen die Konsumenten ihre Einkäufe nach Hause. Dazu kommen die 388 Millionen an dünnen Sackerln, in die Erdäpfel, Bananen, Birnen und Äpfel verpackt werden – pro Jahr. Selbst umweltbewussten Konsumenten bleibt in den meisten Fällen gar nichts anderes übrig, als Obst und Gemüse in die durchsichtigen Einwegsackerln zu stecken. Anders wird es mit dem Abwiegen kompliziert – vor allem dort, wo dies an der Kassa geschieht.

Nun könnte das Problem des wachsenden Plastikmüllbergs doch noch angegangen werden. Das Plastiksackerlverbot hat gute Chancen, im kommenden Jahr Realität zu werden. Elisabeth Köstinger versucht, eines der Lieblingsprojekte der türkis-blauen Regierung noch durchzusetzen. Ein Schaden wäre das nicht. Immerhin hat man sich auch mit dem skeptischen Handel auf ein Verbot verständigt. Mit Übergangsfristen, wie es sich gehört.

Dass es sich nur um einen Tropfen auf den heißen Stein handeln kann, wie Kritiker wiederholt anmerken, ist richtig. Die Säcke sorgen in Summe für weit weniger als die Hälfte des Mülls, der sich aufgrund von Plastikflaschen auftürmt. Auch der Einwand, dass Plastik Papier in Sachen Umweltbelastung aufgrund seines geringeren Ressourcenverbrauchs schlagen kann, ist berechtigt. Doch irgendwo muss man beginnen, denn viele Sackerln landen eben nicht beim Recycling, sondern irgendwo in der Natur. (Regina Bruckner, 11.6.2019)