Vor dem Innsbrucker Landesmuseum wird aus Solidarität mit den Flüchtlingen in Fieberbrunn ebenfalls ein Protest abgehalten.

Foto: Initiative "Bürglkopf schließen"

Innsbruck/Fieberbrunn – In Fieberbrunn geht der Hungerstreik von Flüchtlingen in die zweite Woche. Die Bewohner der Rückkehrberatungseinrichtung des Innenministeriums (BMI) am Bürglkopf wollen ihren Protest fortsetzen, bis sie in andere Unterkünfte verlegt und ihre abgelehnten Asylanträge nochmals geprüft werden. Seitens des BMI heißt es weiterhin, dass der "Hungerstreik keinen Einfluss auf den Ausgang des Asylverfahrens" haben werde.

Am Dienstag verweigerten nach Angaben des Ministeriums noch acht Personen die Nahrungsaufnahme, die Asylwerber selbst sprechen von neun, die den Protest fortsetzen wollen. Die anfangs teilnehmenden Frauen und Jugendlichen habe man zwischenzeitlich überzeugen können, wieder zu essen, so ein Sprecher der Gruppe. Seitens des BMI wird bestätigt, dass alle hungerstreikenden Personen "engmaschig betreut werden". Sollte sich jemandes Gesundheitszustand verschlechtern, werde umgehend ein Arzt hinzugezogen.

Solidaritäts-Hungerstreik in Innsbruck

Der Protest der Flüchtlinge am Bürglkopf wird mittlerweile in Innsbruck unterstützt. Dort sind aus Solidarität ebenfalls sechs Personen in Hungerstreik getreten. Sie und weitere Unterstützer haben vor dem Tiroler Landesmuseum ihr Camp aufgeschlagen. Sie wollen hier so lange bleiben, wie der Protest der Asylwerber am Bürglkopf dauert.

Die Unterstützer fordern ihrerseits die Schließung der beiden Rückkehrzentren des BMI in Fieberbrunn und Schwechat sowie die sofortige Verlegung aller Insassen und deren Wiederaufnahme in die Grundversorgung.

Neben den Tiroler Grünen und den Neos sprechen sich auch die Sozialdemokraten für eine Schließung der Einrichtung in Fieberbrunn aus, wie Landesparteichef Georg Dornauer bestätigt: "So etwas ist aus unserer Sicht nicht tragbar." Er plädiere dafür, eine bessere Unterbringungslösung für die Betroffenen zu finden.

Am kommenden Samstag planen die Unterstützer des Flüchtlingsprotests eine Demonstration in Fieberbrunn. (Steffen Arora, 11.6.2019)