Zehn Generalstaatsanwaltschaften in den USA haben am Dienstag Klage gegen die angestrebte Fusion des Telekommunikationsunternehmens Sprint mit der Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile eingereicht. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft in New York mit.

Neben New York sind die Bundesstaaten Kalifornien, Colorado, Maryland, Michigan, Mississippi, Nevada, Virginia und Wisconsin sowie der District of Columbia (Washington D.C.) beteiligt.

"Irreparabler Schaden"

"Die Fusion von T-Mobile und Sprint würde nicht nur landesweit irreparablen Schaden für Mobilfunkkunden anrichten, in dem der Zugang zu günstigen, verlässlichen Drahtlosdiensten für Millionen Amerikaner abgeschnitten wird", sagte die Generalstaatsanwältin von New York, Letitia James. Er würde auch besonders Menschen mit niedrigen Einkommen und Minderheiten treffen. "Dies ist genau die Art von konsumentenfeindlicher, arbeitsplatzvernichtender Mega-Fusion, die zu verhindern unsere Wettbewerbsgesetze gemacht sind", sagte sie.

Neben den Justizbehörden regt sich offenbar auch bei den Kartellwächtern Widerstand gegen die Fusion, wie das "Wall Street Journal" im April berichtete.

Wenige Anbieter

Dass der 26 Milliarden Dollar (23 Mrd. Euro) schwere Zusammenschluss kartellrechtlich umstritten ist, kommt wenig überraschend. T-Mobile ist die Nummer drei, Sprint die Nummer vier im hart umkämpften und von wenigen Anbietern dominierten US-Mobilfunkmarkt.

Fusionspläne waren schon in der Vergangenheit an den Wettbewerbshütern gescheitert. Auch beim aktuellen Versuch haben US-Abgeordnete bereits große Bedenken geäußert, die Vorstandschefs mussten deshalb schon im Repräsentantenhaus Rede und Antwort stehen. Ursprünglich wollte T-Mobile die Fusion noch vor Juli abschließen. (APA, 11.06.2019)