Cyberpunk 2077
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Foto: Cyberpunk 2077
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Bei der E3 2018 war es so weit: Erstmals zeigte CD Projekt RED im kleinen Kreis Gameplay seines anstehenden Open-World-Rollenspiels Cyberpunk 2077. Bei der Gamescom wurde die Demo erneut nur ausgewählten Medienvertretern gezeigt, bis sich der polnische Entwickler dann doch dazu entschied, das Video allen zu zeigen. Die Entscheidung soll der Spieleschmiede nicht leichtgefallen sein, da eventuell falsche Erwartungen erzeugt werden und sich bis zum Release noch viel ändern kann.

Cyberpunk 2077

Game erscheint im April 2020

Cyberpunk 2077 hat nun einen Termin, wann das Rollenspiel veröffentlicht wird. Bei der E3 wurde enthüllt, dass das Game am 16. April 2020 für PC, Playstation 4 und Xbox One erscheint. Weniger als ein Jahr Entwicklungszeit verbleibt dem polnischen Entwickler, der bekannt für seinen Perfektionismus und Feinschliff ist – nicht zuletzt durch massiven Crunch. Die zehn Monate restliche Entwicklungszeit wird CD Projekt RED wohl auch voll ausschöpfen – hat sich das Spiel doch zwischen der E3 2018 und der E3 2019 stark verändert, wie DER STANDARD bei einer 50 Minuten langen Hands-off-Demo auf Einladung des Entwicklers erfahren konnte.

Großer Fokus auf Individualisierung

Bei Cyberpunk 2077 spielt man V, eine Söldnerin oder einen Söldner, die oder der sich in Night City wiederfindet – einer rauen und von Gangs regierten Metropole mit sechs einzigartigen Bezirken, die von Politikern und Konzernen sich selbst überlassen wurde. Zum Start des Games wird dem Spieler die Entscheidung überlassen, welchen Hintergrund die Spielfigur hat. Hier gibt es die Auswahl zwischen Nomade, Straßenkind und Corporate. Die Auswahl hat Konsequenzen für den weiteren Verlauf: So soll man von der Umwelt unterschiedlich eingeschätzt werden und bei hat bei Dialogen zusätzliche Möglichkeiten.

Form dir dein Spiel wie du willst

CD Projekt RED hat bei Cyberpunk 2077 den Fokus auf umfangreiche Charakterentwicklung gelegt. Mit Körper, Intelligenz, Reflexen, technischem Wissen und Coolnessfaktor stehen fünf Attribute zur Verfügung, die man je nach Bedarf weiterentwickelt. Zudem schaltet man im Lauf der Zeit Fähigkeiten frei, die das Gameplay stark verändern sollen. CD Projekt RED spricht von einem "Fluid Class System". So lässt sich etwa ein intelligenter Hacker oder eine starke Nahkämpferin heranzüchten. Da die Spielfigur eine Mischung aus Mensch und Maschine ist, kann mit Hardware und Software zusätzlich Einfluss genommen werden.

Cyberpunk 2077

Mit Fäusten oder Code gegen Gangs

Bei der einstündigen Demo wurde eine Mission gezeigt, bei der primär demonstriert wurde, welchen Einfluss die vorherigen Entscheidungen auf das Spielgeschehen haben. Ziel war es, in ein Gebäude einzudringen, das mit bösartigen Muskelprotzen übersät ist, um dort einen Agenten zu treffen. Als Hacker wurde langsam und vorsichtig vorgegangen, Systeme infiltriert und Gegner mit Schadcode beseitigt. Als kräftige Nahkämpferin konnten Wege brachial freigeräumt werden, zu der der Computerexperte keinen Zugang hatte. Beim Nahkampf wurde außerdem kräftig zugeschlagen und etwa Geschütztürme ausgerissen.

Dynamischer Wechsel zwischen Tag & Nacht

Abseits der Missionen verspricht CD Projekt RED einen dynamischen Wechsel zwischen Tag und Nacht, der einen visuellen und spielerischen Einfluss auf Night City hat. Die offene Spielewelt soll frei erkundbar sein und keinerlei Ladezeiten mit sich bringen. Auch wenn Night City gewissermaßen ein raues Pflaster ist, lässt sich das Game durchspielen, ohne einen einzigen Gegner zu töten. Bei der Demo war außerdem ein Wechsel zwischen First-(Combat-) und Third-Person-Perspektive (Autofahren und Erkunden der Welt) zu sehen. Raytracing soll zum Start unterstützt werden.

Ständiger Begleiter Keanu Reeves

Bei Cyberpunk 2077 geht es offenbar um das ewige Leben und die Suche nach den technischen Möglichkeiten rund um das Konzept der Unsterblichkeit. Keanu Reeves, der im Game Johnny Silverhand heißt, ist ein ständiger Begleiter, der nur von der Spielfigur gesehen werden kann. Silverhand war zum Zeitpunkt der Demo nämlich tot, er erscheint nur mehr als Hologramm. Zum Ende der Demo hin wurde die Möglichkeit gezeigt, dass man den Cyberspace bereisen kann. Welche Möglichkeiten das bringt, wurde nicht verraten.

Das Spiel hat sich stark verändert

Cyberpunk 2077 hat sich zwischen den E3s 2018 und 2019 von einem actionreichen Rollenspiel-Shooter zu einem langsameren, aber vollwertigen RPG gewandelt, bei dem der Wow-Faktor im Gegensatz zum vergangenen Jahr allerdings etwas nachgelassen hat. Hatte man im vergangenen Jahr noch das Gefühl, dass das Game wohl sobald nicht erscheinen wird, wirkt der Release im Jahr 2020 nun realistischer. Die Detailtiefe ist weiterhin beeindruckend und lässt hoffen, dass sich diese durch das gesamte Spiel zieht, allerdings wirkt Cyberpunk 2077 auch aufgrund seiner stereotypen Charaktere nun wie ein Game, das man irgendwie schon einmal gespielt hat.

Cyberpunk 2077

Der Wow-Faktor war heuer kleiner

Laut dem Entwickler ist Cyberpunk 2077 "Work in Progress", es kann sich also bis zum Release im April 2020 noch einiges ändern. Die nun vorgeführte Demo zeigte ein Game, das durchaus sehr viel Potenzial hat, aber aus aktueller Sicht keine Revolution bringt. CD Projekt RED hat bereits bei The Witcher 3 aufgezeigt, wozu man fähig ist. Auch Cyberpunk 2077 könnte ein großartiges Open-World-RPG werden. Man soll bekanntermaßen aber nicht den Tag vor dem Abend loben – selbst wenn Keanu Reeves dabei ist. (Daniel Koller aus Los Angeles, 13.6.2019)