Genf/Mexiko-Stadt – Wegen der steigenden Zahl der Flüchtlinge aus Mittelamerika hat das UN-Flüchtlingskommissariat (UNHCR) eine regionale Dringlichkeitssitzung gefordert. Seit Jahresbeginn seien 593.507 Asylwerber aus den Ländern Mittelamerikas über Mexiko an die Südgrenze der USA gelangt, teilte das UNHCR am Mittwoch (Ortszeit) mit. Mexiko habe seinerseits einen Anstieg der Asylanträge um 196 Prozent gemeldet.

"Die Vertreibung aus Zentralamerika setzt die Aufnahmefähigkeit der gesamten Region unter Druck, bringt immer mehr Individuen und Familien in Gefahr und schafft damit eine Lage, die kein Land alleine bewältigen kann", heißt es in der Mitteilung. Die Banden-Gewalt in verschiedenen Ländern Mittelamerikas und die politische und soziale Krise in Nicaragua trieben immer mehr Menschen über die Grenzen auf der Suche nach einem sicheren Zufluchtsort.

Die Flucht tausender Menschen aus Mexikos südlichen Nachbarländern in Richtung USA hatte in jüngster Zeit auch das bilaterale Verhältnis zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten belastet. Präsident Donald Trump hatte mit Strafzöllen auf mexikanische Produkte gedroht, die nach einer Übereinkunft vom vorigen Freitag aber auf unbestimmte Zeit verschoben wurden. Washington verlangt von Mexiko, die Flüchtlinge aus Ländern wie Honduras oder El Salvador vor Erreichen der US-Grenze zu stoppen. (APA, dpa, 13.6.2019)