Tel Aviv – Israelische Kampfflugzeuge haben nach Angaben der Armee eine "unterirdische Terroreinrichtung" der radikal-islamischen Hamas im südlichen Gazastreifen angegriffen. Zuvor sei eine Rakete aus dem Küstengebiet nach Israel abgefeuert worden, teilte die Armee in der Nacht zum Donnerstag mit. Die Rakete sei von der Raketenabwehr abgefangen worden.

Am Abend zuvor hatte die israelische Behörde Cogat erklärt, den Zugang zum Meer vom Gazastreifen aus vorerst grundsätzlich zu verbieten. Damit können die Fischer nicht ausfahren. Grund für das Verbot seien Brandballons und -drachen aus dem Gazastreifen, die nach Israel geschickt würden, hieß es in einer Mitteilung. Die Ballons und Drachen lösen regelmäßig Feuer im Süden des Landes aus.

Hunderte Raketen

Anfang Mai war es zum schlimmsten Gewaltausbruch aus dem Gazastreifen seit fünf Jahren gekommen. Militante Palästinenser hatten rund 700 Raketen auf Israel abgefeuert, Israels Armee griff daraufhin Ziele im Gazastreifen an. Vier Israelis und 25 Palästinenser wurden getötet. Die Lage beruhigte sich, nachdem mit ägyptischer Hilfe eine Waffenruhe ausgehandelt worden war.

Israel hat vor mehr als zehn Jahren eine Blockade über das Küstengebiet verhängt, die von Ägypten mitgetragen wird. Beide Seiten begründen die Maßnahme mit Sicherheitsinteressen. Die im Gazastreifen herrschende Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft. In dem Küstenstreifen leben rund zwei Millionen Palästinenser unter schwierigen Bedingungen. (APA, 13.6.2019)