Studien haben gezeigt, dass Menschen, die viele Süßgetränke trinken, häufig an Gewicht zunehmen.

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Die Einführung einer Lebensmittelampel und Preiserhöhungen können den Konsum zuckerhaltiger Softdrinks nachweislich reduzieren. Das ist das Ergebnis einer Übersichtsarbeit des Cochrane-Netzwerks, in deren Rahmen unterschiedliche Maßnahmen zur Reduktion des Limonadenkonsums untersucht wurden.

Der häufige Konsum zuckerhaltiger Softdrinks gilt als zentraler Risikofaktor für Adipositas. "Viele Konsumenten nehmen allein schon durch Süßgetränke mehr als die täglich empfohlene Menge an Zucker zu sich. Süßgetränke sind dabei besonders tückisch, da diese trotz hoher Kalorienmenge kein Sättigungsgefühl erzeugen", sagt Stefan Lhachimi vom Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie. In einigen Ländern – etwa in Mexiko, Großbritannien, Irland, Ungarn und Frankreich – wurde aus diesem Grund eine Zucker- bzw. Limonadensteuer eingeführt.

Freiwillige Selbstverpflichtung bringt nichts

Deutsche und britischen Forscher des Cochrane-Netzwerks analysierten nun die Daten von knapp 1,2 Millionen Probanden aus 58 Studien in 14 Ländern, im Rahmen derer der Effekt von unterschiedlichen Maßnahmen auf den Zuckerkonsum überprüft wurde. Die größte Wirkung hat das Kennzeichnen von Lebensmitteln durch ein Ampelsystem. Auch Preiserhöhungen führen nachweislich dazu, dass Konsumenten weniger häufig Limonade trinken.

Was noch effektiv ist: Kindermenüs in Restaurants, die als Standardgetränk kein Süßgetränk, sondern ein gesünderes Getränk enthalten. Die Studienautoren empfehlen außerdem eine bessere Vermarktung und Platzierung gesünderer Getränke in Supermärkten.

In Österreich und Deutschland setzt die Politik auf die freiwillige Selbstverpflichtung der Lebensmittelindustrie. Das ist den Studienautoren zufolge die am wenigsten erfolgreiche Intervention im Kampf gegen hohen Zuckerkonsum. (red, 17.6.2019)