Namen, Telefonnummern, E-Mail-Adressen und Anschriften tausender Kunden der Wiener Büchereien wurden geleakt. Im Bild: Die Wiener Hauptbücherei

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Die Büchereien Wien sind gehackt worden. Private Daten tausender Kunden – Namen, Telefonnummern, E-Mail-Adressen und Wohnanschriften – landeten im Internet. Der Onlinekatalog der Büchereien wurde offline genommen, hieß es in einer Aussendung. Wie viele Personen betroffen sind, konnte eine Sprecherin der Büchereien nicht sagen. Laut "Futurezone" sind die Daten von zumindest 77.000 Nutzern online.

170.000 aktive Nutzer

Insgesamt gebe es jedenfalls 170.000 aktive Nutzer, sagte Elke Bazalka, Leiterin der Büchereien Wien, am Freitag der APA. "Die Büchereien Wien und die IKT-Abteilung haben unverzüglich alle erforderlichen Maßnahmen gesetzt, um den Sachverhalt aufzuklären und die IKT-Sicherheitsvorkehrungen zu verschärfe", hieß es in der Aussendung. Die forensischen Untersuchungen seien sofort begonnen worden. Und weiter: "Sämtliche Vorschriften der Datenschutzgrundverordnung wurden eingehalten. Darüber hinaus wurde gegen den Angreifer eine Anzeige an das Cybercrime Competence Center im Bundeskriminalamt eingebracht. Sobald weitere Erkenntnisse vorliegen, werden alle Kundinnen und Kunden auf https://www.buechereien.wien.at/ umgehend informiert."

Die Datenschutzbehörde prüfe noch, ob die Büchereien alle betroffenen Nutzer informieren müsse, erklärte Bazalka. Wenn der Aufwand unzumutbar sei, jeden Nutzer einzeln zu verständigen, reiche es auch, den Fall zu veröffentlichen, betonte Bazalka.

Keine Passwörter

Eine missbräuchliche Verwendung anderer Internetanwendungen mit den Daten sei ausgeschlossen, da bei den Büchereien Wien kein benutzergeneriertes Passwort verwendet oder gespeichert wird, versicherten die Büchereien. Auch die missbräuchliche Verwendung des Büchereikontos ist aufgrund der Außerbetriebnahme des Onlinekatalogs nicht möglich. "Wir bedauern diesen Vorfall und entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten, die unseren Kundinnen und Kunden dadurch entstehen und arbeiten mit Hochdruck an der Wiedereinsetzbarkeit des Onlinekatalogs", hieß es in der Aussendung. (APA, 14.6.2019)