Das Tool erkennt Unregelmäßigkeiten, die für Menschen kaum ersichtlich sind.

Foto: screenshot/adobe

Kaum ein Pressefoto wurde nicht mit einem Bildbearbeitungsprogramm aufgebessert. Das wird mittlerweile so professionell betrieben, dass es oft kaum möglich ist, die Editierungen zu erkennen. Nun haben Forscher von Adobe und Berkeley gemeinsam ein Tool entwickelt, das erkennen soll, ob ein Gesicht mit Photoshop verändert wurde – und sogar Vorschläge liefern kann, wie es wahrscheinlich unbearbeitet aussieht.

Trainingsdaten mit Originalbildern und Manipulationen

Wie "TechCrunch" berichtet, ist das hierfür entwickelte neuronale Netzwerk speziell auf den Filter "Gesichtsbezogenes Verflüssigen" der Software fokussiert. Diese erlaubt es, Gesichtszüge sowohl subtil wie auch gröber zu verändern. Das Netzwerk wurde hierfür mit Trainingsdaten von Originalfotos und zahlreichen Bildern mit kleinen Manipulationen ausgestattet.

Die Forscher erstellten zudem ein Skript, das Porträtfotos erstellt und diese minimal bearbeitet – etwa ein Lächeln betont oder die Augen ein wenig bewegt. Irgendwann lernte die Software, Original und Manipulation zu unterscheiden.

99 Prozent Genauigkeit

Bei einem Test, bei dem die Forscher jeweils das Originalfoto und eine Bearbeitung in das Programm luden, erkannte es die editierten Fotos schließlich mit einer Genauigkeit von 99 Prozent. Es erkennt großteils Muster in der Optik, die für das menschliche Auge kaum sichtbar sind. Dadurch mutmaßt es, welche Bearbeitungen durchgeführt wurden – und schlägt vor, diese rückgängig zu machen. (red, 15.6.2019)