Heinz-Christian Strache hat auf Ibiza etwas zu lange gefeiert, den Schleier des Zumutbaren gehoben und anschließend einen Striptease der Extraklasse abgezogen. Moralisch und ethisch betrachtet.

Der Rest der Geschichte ist bekannt, hinderte ihn aber nicht daran, als Opfer aus dem Fegefeuer seines eigenen Verschuldens wiedergeboren zu werden. Zum totalen Phönix hat es leider nicht gereicht, das EU-Mandat wird der Exvizekanzler wohl nicht annehmen.

Fliegender Wechsel

Wozu auch. Es gibt einen fliegenden Wechsel des Machtzepters an die eigene Ehefrau. Philippa Strache tritt bei der Nationalratswahl an. Eine andere Verwandte wurde ja schon zuvor gut untergebracht. Hoffentlich ist wenigstens der Einsatz des Sohnes nicht geplant. Das Dynastische des blauen Blutes, könnte man sagen.

Man könnte auch sagen: Die Rache der Partei, die sich angeblich dem kleinen Mann verschrieben hat, am entthronten Adel. Oder die gepflegte Hofübergabe von Familienmitglied an Familienmitglied. Man könnte auch sagen: Philippa Strache hat sich davor politisch betätigt. Nur justament der Zeitpunkt des fliegenden Wechsels hat einen Hautgout.

Strategie mit historischer Tradition

Dieser seltsame Beigeschmack will und will nicht weichen, Bananenrepubliken jeder Couleur tauchen als Assoziation auf und nicht wieder unter. Andererseits hat diese Strategie in Österreich bereits historische Tradition. Und du, felix Austria, heirate. (rab, 17.6.2019)