Wien – Die ehemalige Radio-Moderatorin Rosemarie Isopp ist laut ORF am 5. Juni im Alter von 91 Jahren gestorben. Zwischen 1957 und 1988 moderierte sie 2.997 Sendungen des Radio-Mittagsmagazins "Autofahrer unterwegs". Die Kremationsfeier hat heute Mittag in der Feuerhalle Simmering stattgefunden. Die Urnenbeisetzung findet am 28. Juni am Friedhof Inzersdorf statt.

"Sympathischste Radiostimme Österreichs"

Begonnen hat die Karriere der am 13. Oktober 1927 geborenen Favoritnerin nach einer abgeschlossenen Schauspielausbildung am Linzer Landestheater, wo sie mit Waltraut Haas und Erich Auer auf der Bühne stand. Ihre Tätigkeit im ORF-Radio verschaffte der "sympathischsten Radiostimme Österreichs" jedoch eine Popularität, von der sogar manche Burgschauspieler nur träumen konnten.

Immerhin zählte die Sendung "Autofahrer unterwegs", bei der das Mittagsläuten jeweils einer anderen Pfarrkirche neben Verkehrsinformationen, Straßenzustandsberichten und kurzen Interviews mit Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Sport, Politik und Kultur zu den Standards gehörten, in ihren besten Tagen bis zu zwei Millionen Zuhörer. Die Sendung wurde 1999 eingestellt.

Isopp selbst war übrigens auch viele Tausende Kilometer als Autofahrerin unterwegs: "Alle meine Autos waren rot, sie werden am ehesten gesehen und sind deshalb angeblich die sichersten", sagte sie der "Ganzen Woche".

Nach Radiokarriere Reiseleiterin

Nach dem Ende ihrer Radiokarriere (sie moderierte u.a. auch "Wiener Charme", "Das Wiener Kriminalmuseum" und "Das telephonische Wunschkonzert") machte Isopp ihr Hobby zum Beruf und wurde Reiseleiterin für Individualreisende, die in kleinen Gruppen fremde Länder abseits der üblichen Touristenpfade entdecken wollten. "Reisen ist mein Leben", sagte sie einmal. Eine der interessantesten Destinationen sei übrigens Nordkorea gewesen.

An der Wiener Urania hielt sie außerdem Vorträge über ihre Reisen – den ersten mit dem Titel "In 30 Tagen um die Welt" im Jahr 1971, ihren letzten am 21. September 2015 über Bulgarien. Außerdem gestaltete sie Leseabende und Adventsoireen und moderierte verschiedene Veranstaltungen an der Urania. Isopp, der 1983 der Professoren-Titel verliehen wurde, trat aber auch als Kinderbuchautorin ("Die schwarze Uhr", "Das Püppchen Roswitha") und Hörspielautorin hervor. (APA, 17.6.2019)