Syeda Falak hat gelernt, sich zu verteidigen. Jetzt gibt sie dieses Wissen an junge Mädchen in ihrer Heimat weiter.

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Hyderabad – Syeda Falak ist in Telangana ein Star, und das will etwas heißen. Telangana, der zwölftgrößte der 29 indischen Bundesstaaten, hat immerhin 35 Millionen Einwohner. Und Falak avancierte 2013 zur ersten Karatekämpferin Telanganas, die einen indischen Meistertitel gewinnen konnte. Damals war sie 19 Jahre alt, mittlerweile hat sie Siege auf nationaler wie internationaler Ebene errungen und an WM-Turnieren teilgenommen.

Die Popularität der Karatekämpferin ist bei weitem nicht nur Erfolgen geschuldet. Oft besucht sie Schulen in ihrer Heimatstadt Hyderabad (sieben Mio. Einwohner), um Mädchen in Selbstverteidigung zu unterrichten sowie weitere Lehrerinnen und Lehrer auszubilden. Falaks Kurse haben großen Zulauf, das kommt nicht von ungefähr. Laut Statistik sind sieben von zehn indischen Mädchen vor ihrem 18. Geburtstag mit sexualisierter Gewalt konfrontiert. Die Regierung geht davon aus, dass alle 22 Minuten eine Frau vergewaltigt wird, in einer Umfrage unter indischen Frauen gaben knapp 97 Prozent an, bereits sexuell belästigt worden zu sein.

Die 25-jährige Falak wurde für ihr Engagement mehrfach ausgezeichnet, will sich aber nicht auf ihren Meriten ausruhen. "Ich bin stur", sagt sie, "das ist meine Haupteigenschaft." Ihr Lieblingssprichwort? "Erfolg ist eine Reise, kein Ziel." (red, 17.6.2019)