Wien – Die Grünen haben am Dienstag die erste Quereinsteigerin für die Nationalratswahl präsentiert. Die politische Geschäftsführerin der Umweltorganisation Global 2000, Leonore Gewessler, bewirbt sich beim entscheidenden Bundeskongress.

Traditionell entscheidet man bei den Grünen selbst, für welchen Listenplatz man antritt. Gewessler geht es engagiert an und bewirbt sich ab Platz zwei hinter Bundessprecher Werner Kogler. In einer Pressekonferenz bezeichnete sie sich als Angebot an die Grünen.

Klima als Topthema

Ihr politisches Engagement sieht sie als wohl überlegt. Denn in den kommenden zehn Jahren werde sich zeigen, ob man in Sachen Klima die Kurve kratzen könne. Zuzuwarten könne man sich nicht mehr leisten, erinnerte Gewessler an den vergangenen Extremsommer, der die Landwirtschaft mit dem Rücken an die Wand gestellt und mehr Hitze- als Verkehrstote gefordert habe.

Die fünf Jahre an der Global-Spitze sieht Gewessler als erfolgreich an. Explizit angeführt von ihr wurden etwa die Kampagnen zu TTIP und Ceta oder der bevorstehende Kohle-Ausstieg Österreichs. Besonders kritisch würdigte sie den Bau der dritten Flughafen-Piste, wo das Geld besser für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs investiert wäre.

Die erste Quereinsteigerin präsentieren zu können, gefiel Bundessprecher Kogler, will er die Grünen doch als Bündnispartei positionieren. Was sich derzeit zeige, sei "sehr viel Bewegungscharakter". Die Umwelt wird dabei auch in der Wahlauseinandersetzung eine große Rolle spielen. Die Wahl werde eine Klima-Wahl sein, zeigte sich Kogler überzeugt. (APA, 18.6.2019)