An der "MusicBox" im Sonnwendviertel wird demnächst gebaut.

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Die ÖSW AG (Österreichisches Siedlungswerk) betreibt bereits genau 600 Kurzzeit-Apartments ihrer hauseigenen Marke "Room4Rent" in Wien. Das erste wurde 2013 Am Storchengrund im 15. Bezirk eröffnet, das vorerst letzte nahm im April im Stadtteil Neu Marx (3. Bezirk) seinen Betrieb auf. Zwei Standorte befinden sich in den Sockeln von Wohnhochhäusern (Leopold Tower in Floridsdorf und "Hoch33" in Favoriten), die sich laut ÖSW-Vorstand Michael Pech für Serviced Apartments ideal eignen würden.

Bei knapp 1.000 ist Schluss

Drei weitere Standorte mit rund 350 Einheiten sind noch in Bau oder Planung, danach hält man den Wiener Markt für voll ausgestattete Kleinwohnungen, die für einen Zeitraum von zwei Monaten bis zwei Jahren angemietet werden können, für gesättigt. Dass in der einen oder anderen Landeshauptstadt noch ein solches Projekt folgen wird, schließt Pech aber nicht aus.

Bereits in Bau ist das Projekt "Sirius" in der Seestadt Aspern, das man gemeinsam mit der WBV-GPA errichtet. Das dort vorgesehene Gästehaus der Wiener Universitäten wird als Room4Rent-Standort mit 140 Einheiten ausgeführt werden. Kurz vor Baubeginn ist man beim Projekt "MusicBox" im Sonnwendviertel, wo es – abgesehen von den geplanten Einrichtungen für Musikschaffende – ausschließlich Room4Rent-Apartments (119 Einheiten) sowie Hotelzimmer (rund 60, mit externem Betreiber) geben wird.

Und schließlich sind noch 94 Apartments im Hochhausprojekt "The Marks" (u.a. ebenfalls mit WBV-GPA) geplant. Bei diesem ist Pech zuversichtlich, dass man im Herbst die Hochbauarbeiten vergeben könne, 2020 dann mit dem Bau beginnen.

70-jähriges Jubiläum mit Rekordzahlen

Neben der weiteren Entwicklung der Konzernmarke "Room4Rent" war aber auch das heurige 70-jährige Bestandsjubiläum der ÖSW-Gruppe Thema eines Pressegesprächs von Pech und Co-Vorstand Wolfgang Wahlmüller am Montag dieser Woche. Und dieses Jubiläum wird mit Rekordzahlen begangen: Mit rund 60.000 Verwaltungseinheiten, 450 Mitarbeitern in 27 Konzerngesellschaften, einem Umsatz von mehr als 300 Millionen Euro, einer Bilanzsumme von rund 2,5 Milliarden Euro und einem Bilanzgewinn von 19 Millionen Euro im Jahr 2018 sei man mittlerweile der größte gemeinnützige Immobilienkonzern Österreichs.

Gegründet wurde das Siedlungswerk 1949 mit 100.000 Schilling. Die waren in einem Schweizer Hilfsfonds "übrig geblieben" und dienten als Startkapital. Anfangs widmete man sich dem Bau von Eigentumswohnungen, später gewann der Mietwohnungsbau zunehmend an Bedeutung, erläuterten Pech und Wahlmüller.

Froh über neue Widmungskategorie

Für die Zukunft ist man mit einem Flächenvorrat von rund 100.000 m² in Wien gut gerüstet. Diesen Bestand hat man zu einem durchschnittlichen Preis von 300 Euro je Quadratmeter aufgebaut, erläuterte Pech. Die Grundstückskosten sind in Wien ganz allgemein bekanntlich stark gestiegen in den vergangenen Jahren, deshalb wird bei der ÖSW AG die neue Regelung in Wien, dass bei größeren Neuwidmungen zwei Drittel der Flächen für geförderten Wohnbau reserviert werden müssen, ausdrücklich begrüßt. "Es ist zwar noch nichts billiger geworden", so Pech – man rechne aber mit einer Gegenbewegung in baldiger Zukunft. (mapu, 19.6.2019)