Heinz-Christian Strache am Tag seines Rücktrittes. Nun wird gegen ihn ermittelt.

Foto: www.corn.at Heribert CORN

Wien – Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat Freitagfrüh offiziell bestätigt, was bereits seit Tagen berichtet wird: Sie ermittelt gegen Ex-Vizekanzler Heinz Christian Strache (FPÖ) und Ex-FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus. Nach Zustimmung des Nationalrats zur strafrechtlichen Verfolgung wird außerdem gegen den FPÖ-Nationalratsabgeordneten Markus Tschank ermittelt. Weitere Ermittlungen laufen gegen "weitere Beschuldigte und unbekannte Täter", schreibt die WKStA.

Im Raum steht der Vorwurf der Untreue gemäß Paragraf 153 Absatz 1 und 3 Strafgesetzbuch in unterschiedlichen Beteiligungsformen – gegen unmittelbare Täter oder Beitragstäter. Eine Sonderkommission wurde von der WKStA mit "entsprechenden Erhebungen" beauftragt.

Tschank in Vereinen aktiv

Hintergrund ist das "Ibiza-Video", dessen Veröffentlichung die gesamte Österreichischer Regierung zu Fall brachte. In der Aufnahme, die Strache und Gudenus im Gespräch mit einem Lockvogel zeigt, hatte der FP-Chef von Spendenkonstruktionen über Vereine am Rechnungshof vorbei philosophiert.

Tschank kommt deshalb in die Ziehung, da er in mehreren FPÖ-nahen Vereinen aktiv war, die Spenden in Höhe von mehreren 100.000 Euro kassiert haben. Dass Geld an die Partei geflossen sein könnte, weisen die Vereine zurück und haben entsprechende Gutachten von Wirtschaftsprüfern vorgelegt. Auch Tschank selbst beteuert seine Unschuld. (red, APA, 21.6.2019)