Das Pixel Slate: Googles (vorerst?) letztes Tablet.

Grafik: Google

Das Pixel Slate hätte eigentlich ein Neustart für Googles Tablet-Bemühungen sein sollen. Doch der Wechsel von Android auf Chrome OS als Softwareplattform verlief alles andere als reibungsfrei. Zwar lobten Tester, dass man hier – im Gegensatz etwa zum iPad oder Geräten von Samsung und Co – einen vollständigen Browser nutzen könne. Ansonsten war das Pixel Slate aber von einer Fülle an Softwarebugs geplagt – und ist es zum Teil bis heute.

Keine Google-Tablets mehr

Angesichts dieser Realität, zieht Google nun die Reißleine: Das Unternehmen hat die Entwicklung eigener Tablets komplett aufgegeben. Dies bestätigt Google nachdem zuvor Computerworld über entsprechende Gerüchte berichtet hatte.

In einem Tweet betont Googles Hardwarechef Rick Osterloh, dass man sich bei der eigenen Entwicklung künftig voll und ganz auf Laptops statt Tablets konzentrieren wolle. Die Chrome-OS- und Android-Teams von Google würden aber natürlich weiterhin mit anderen Herstellern kooperieren, damit diese solche Geräte anbieten können. Auch würde das Pixel Slate natürlich wie geplant noch länger mit Updates versorgt – der Support läuft hier noch bis Juni 2024.

Unzufriedenheit

Laut den Informationen von Computerworld hatte Google bis vor kurzem an zwei neuen Tablets gearbeitet, die beide kleiner als das Pixel Slate werden hätten sollen. Schlussendlich sei Google aber mit deren Qualität unzufrieden gewesen, und habe sich gleich komplett dazu entschlossen, die diesbezüglichen Bemühungen zu beenden. Die damit betrauten Entwickler sollen nun zu anderen Projekten wandern – allen voran die Entwicklung von eigenen Laptops mit Chrome OS.

Entsprechend gut sollen auch die Chancen stehen, dass Google eine neue Generation seines Pixelbooks vorstellt. Laut dem Bericht könnte es noch im Laufe des aktuellen Jahres soweit sein.

Hintergrund

Googles Verhältnis zur Tablet-Sparte darf seit Jahren getrost als "kompliziert" bezeichnet werden. Schon mit Android 3 hatte man eine eigene Tablet-Version für sein Betriebssystem herausgebracht, die aber über die Jahre immer weiter abgespeckt wurde. Wirklich erfolgreich waren dabei lediglich die günstigen Tablets der Nexus-7-Reihe, die jedoch bald von immer größer werdenden Smartphones verdrängt wurden.

Was viele Google-Tablets eint, ist, dass sie oft von Hard- oder Softwaredefiziten geplagt waren. Das letzte echte Android-Tablet des Unternehmens war das Pixel C des Jahres 2015. Danach sah es so aus, als ob Google die Sparte aufgegeben hatte, bis man eben mit dem Pixel Slate – und damit mit Chrome OS samt Android-App-Support – überraschend wieder zurückkehrte – nur um damit eine veritable Bauchlandung hinzulegen.

Einordnung

Trotzdem überrascht die Finalität des Google-Statements. Immerhin benötigt man den Tablet-Support in Chrome-OS ohnehin für Convertibles wie das eigene Pixelbook. Insofern erscheint es seltsam, die Entwicklung weiterer Google-Tablets so kategorisch auszuschließen. (apo, 21.6.2019)