In der Unterkunft in Drasenhofen, sie wurde von der Asob betrieben, wurden minderjährige Flüchtlinge hinter Stacheldraht eingesperrt.

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St. Pölten / Traisen – Am Landesgericht St. Pölten ist am Freitag ein Konkursverfahren über das Vermögen der Asob Asyl Sonderbetreuungs GmbH mit Sitz in Traisen (Bezirk Lilienfeld) eröffnet worden. Nach Angaben des AKV ist das Unternehmen bereits geschlossen und soll liquidiert werden. Die GmbH hatte Ende vergangenen Jahres als Betreiberfirma der ehemaligen Asylunterkunft in Drasenhofen Bekanntheit erlangt.

Da das Insolvenzverfahren auf Antrag eines Gläubigers eröffnet worden sei, müssten Vermögensverhältnisse und Insolvenzursachen erst geprüft werden, teilte der AKV in einer Aussendung mit. Zum Masseverwalter wurde Rechtsanwalt Walter Anzböck bestellt. Gläubigerversammlung, Berichtstagsatzung sowie die allgemeine Prüfungstagsatzung finden am 13. August statt. Forderungen können bis zum 30. Juli bei Gericht angemeldet werden.

Umstrittenes Quartier im November geschlossen

In dem von der Asob betriebenen Quartier in Drasenhofen ließ der niederösterreichische Landesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) Ende November 2018 mehrere jugendliche Flüchtlinge hinter Stacheldraht unterbringen, weil er ihnen vorwarf, "notorische Unruhestifter" zu sein. Die Empörung darüber und der politische Druck wuchsen so stark, dass das umstrittene Quartier geschlossen werden musste. Die Jugendlichen wurden in die Asylunterkunft St. Gabriel in Maria Enzersdorf gebracht. Von dort wurden sie bis Ende Februar an andere Orte in Niederösterreich verlegt. (APA, 21.6.2019)