Wien – Nach der Wiener Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) hat am Freitag auch die scheidende Burgtheater-Direktorin Karin Bergmann die Bestellung von Kay Voges zum Volkstheaterdirektor gegen die von Paulus Manker vorgebrachte Kritik verteidigt. Voges habe der Jury, der Bergmann angehörte, "bei seinem hervorragenden Hearing ein umfangreiches Konzept präsentiert", heißt es in einem Statement.

Dieses sei "so überzeugend" gewesen, "dass er in den Dreiervorschlag, den die Jury der Kulturstadträtin vorlegte, Aufnahme fand", heißt es in der Stellungnahme. Es sei überdies "völlig normal", dass in einem solchen Findungsprozess auf interessante Künstler "zugegangen wird und man sie einlädt, sich zu bewerben".

Kritik an Manker

"Dass ein Bewerber, der sein Hearing am selben Tag hatte wie Kay Voges, sich düpiert fühlt und mutmaßt, die Kulturstadträtin würde damit ihm und anderen BewerberInnen 'Zweitklassigkeit' unterstellen, ist Blödsinn", so Bergmann in Richtung Manker. Der Regisseur hatte in Folge der Entscheidung für Voges von einem "absoluten Skandal" gesprochen. Dieser sei "aus dem Hut gezaubert worden", so Manker, der gegenüber der APA von einem "Verzweiflungsschuss ins Blaue" sprach.

Zwar sei Manker "ein hundertprozentiger Theatermacher", verfüge aber "über keinerlei Leitungserfahrungen", so Bergmann. Sein "auf den ersten Blick originelles" Simultanbühnenkonzept, mit dem der Regisseur ins Rennen um die Volkstheater-Direktion ging, hätte laut Bergmann etwa dazu geführt, "dass er zum Beispiel den Großteil aller MitarbeiterInnen des Volkstheaters entlassen würde, weil er sie für seine Art des Produzierens nicht mehr benötigt". (APA, 21.6.2019)