In Wien werden je nach Wetter und Freibadgröße zwischen 1000 und 8000 Kilo Chlor pro Saison verwendet.

Foto: Günter R. Artinger

Frage: Wie viele Freibäder gibt es überhaupt in Österreich?

Antwort: Das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Nicht einmal der Gemeindebund hat hierzu Zahlen. Für den Juli sei aber eine Erhebung zu Freibädern in Gemeinden geplant, heißt es dort. Die Wirtschaftskammer geht von 337 Freibädern aus – Stand 2018 aber ohne die Wiener Bäder. In der Hauptstadt gibt es 17 städtische und privat betriebene Bäder, wie zum Beispiel das Schönbrunnerbad.

Frage: Stimmt es, dass immer mehr Bäder geschlossen werden?

Antwort: Das suggerieren zumindest die Zahlen der Wirtschaftskammer. Fest steht: Die Sanierung der in die Jahre gekommenen Bäder bedeutet eine in vielen Fällen zu große finanzielle Herausforderung. Passiert ist das beispielsweise 2016 im niederösterreichischen Pyhra: Nach 43 Jahren wurde das Freibad geschlossen, die Reparaturkosten hätten 800.000 Euro ausgemacht. Anderswo wird getan, was möglich ist, um Schließungen zu vermeiden: Im oberösterreichischen Weyer sucht die Gemeinde etwa freiwillige Helfer, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. In Gänserndorf plant man ein "Regionalbad" für 23 Marchfeld-Gemeinden, weil es sich eine Gemeinde allein nicht mehr leisten konnte.

Frage: Erhalten die Bäder nicht genug Subventionen?

Antwort: Tatsächlich lassen sich die Länder Freibäder einiges kosten. Der oberösterreichischen Landesregierung ging das 2015 aber zu weit: Man plante, den Sparstift zu zücken. Der Bäderschließungsplan des Landes sah vor, dass es bis 2025 statt 230 Badeanlagen (144 klassische Freibäder, 86 Natur- bzw. Strandbäder) nurmehr 100 geben sollte. Doch ÖVP und FPÖ hatten damals die nasse Rechnung ohne die Grünen gemacht. Der grüne Landtagsabgeordnete Severin Mayr packte die Badehose ein und startete eine Initiative zur Bäderrettung. Mit Erfolg. Für Mayr ist es im STANDARD-Gespräch dennoch nur ein Etappensieg: "Will ein Ort sein Freibad mit Landesgeld sanieren, muss der Betrieb ab 2021 mindestens zur Hälfte kostendeckend sein. Das schafft aber kaum jemand."

Frage: Wo gibt es das größte Freibad?

Antwort: Das steht seit über 50 Jahren in Fürstenfeld. 23.000 Quadratmeter Wasserfläche könnten sogar einen europäischen Rekord bedeuten, das ist allerdings nicht offiziell bestätigt.

Frage: Und wo in Österreich befindet sich die längste Rutsche?

Antwort: In der Sonnentherme Lutzmannsburg kommt man mit 270 Metern voll auf seine Kosten. Bei den Freibädern dürfte das Wiener Schafbergbad mit 107 Metern die Nase vorn haben.

Frage: Wie viel Chlor landet in Becken?

Antwort: In Wien werden je nach Wetter und Freibadgröße zwischen 1000 und 8000 Kilo pro Saison verwendet.

Frage: Ab welchem Alter dürfen Kinder allein ins Freibad?

Antwort: Das ist einerseits in der jeweiligen Badeordnung geregelt. Für die Stadt Wien heißt es zum Beispiel, dass Kinder bis zum achten Geburtstag nur mit einer erwachsenen Begleitperson ins Bad dürfen. Gibt es keine entsprechende Regelung, gilt natürlich die Aufsichtspflicht für Eltern, die grundsätzlich bis zur Volljährigkeit des Kindes besteht. Eltern müssen bezüglich Alter, Entwicklung und Persönlichkeit abwägen. Auch der Wille der Kinder soll berücksichtigt werden. Generelle Antwort gibt es also keine. (Frage & Antwort: Lara Hagen, Markus Rohrhofer, 22.6.2019)