Die Raspberry Pi Foundation hat die nächste Generation ihres gleichnamigen Einplatinen-Rechners vorgestellt. Die mittlerweile vierte Iteration dürfte für Freude sorgen, denn sie bedeutet einen deutlichen Performancesprung.

Als Basis dient ihr ein Broadcom-Chip, der BCM 2711. Er bringt eine Quadcore-CPU (ARM Cortex-A72) sowie eine Grafikeinheit namens VideoCore mit. Je nach Einsatz steigt damit die Rechenleistung um bis zu mehr als das Doppelte an, attestiert Heise dem Gerät. Dazu gibt es nun auch Varianten mit mehr Arbeitsspeicher. Neben der Ausführung mit einem Gigabyte sind nun auch Versionen mit zwei und vier GB LPDDR4-RAM zu haben, was das Nutzungspotenzial weiter vergrößert.

Raspberry Pi

Unterstützt zwei 4K-Displays

Zwei Displays mit Auflösung bis 4K lassen sich über eben so viele microHDMI-Ausgänge anschließen. 4K-Videos lassen sich mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde wiedergeben. Möglich macht dies der Support für H.265.

Die weiteren Schnittstellen umfassen vier USB-A-Ports, von denen zwei USB 3.0 unterstützen. Vernetzt werden kann das Raspberry Pi 4 via Gigabit-Ethernet, ac-WLAN oder Bluetooth 5.0. Dazu gibt es eine Video-out-Schnittstelle, eine Kopfhörerklinke und den üblichen microSD-Einschub. Erweiterungsmöglichkeiten bieten darüber hinaus eine GPIO-Leiste, ein PoE-Header sowie ein Kamera-Port (CSI).

Foto: Raspberry Pi 4

Software noch unfertig

Hinsichtlich der Stromversorgung wechselt man von microUSB auf USB-C. Die Entwickler selbst vertreiben auch ein passendes Netzteil mit einem Leistungsoutput von bis zu 15 Watt. Mit einem entsprechenden Kabel sollte der Mini-PC sich aber auch mit den meisten aktuellen schnellladefähigen Handyladegeräten problemlos betreiben lassen. Den Stromverbrauch im Stand-by beziffert Heise mit 0,3 Watt, im Leerlauf bei eingeschaltetem Zustand liegt der bei etwa vier Watt.

Während die Hardware vielversprechende Fortschritte bringt, bemängelt man den noch unfertigen Zustand der Raspbian-Software, die auf dem im Juli erscheinenden Debian-Release "Buster" fußt. Neben manchen Problemen handelt es sich zudem um die 32-Bit-Version, was bedeutet, dass die Hardware nicht ganz ausgereizt wird, dafür aber Software für ältere Raspberry Pi-Modelle auch auf der vierten Generation laufen sollte. Nutzer haben freilich die Möglichkeit, alternative Plattformen zu nutzen oder selbst zu entwickeln.

Verkauft wird der Raspberry Pi 4 für 35 (1 GB RAM), 45 (2 GB RAM) und 55 Dollar (4 GB RAM). Nach Österreich liefernde Distributoren wie Buy Zero verkaufen ihn für etwa 37, 48 und 59 Euro. (red, 24.06.2019)