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Im Country Music-Mekka Nashville hat es sich vorläufig ausgescootert.

Foto: Reuters

In der US-Metropole Nashville (Tennessee) ist das Zeitalter der mietbaren E-Scooter vorbei, noch bevor es so richtig begonnen hat. Nach einem tödlichen Unfall hat Bürgermeister David Briley nun beschlossen, die Testphase vor der eigentlich geplanten Einführung vorzeitig abzubrechen, schreibt The Verge.

Was war geschehen? Der 26-jährige Brady Gaulke war auf einem elektrischen Roller unterwegs, als er mit einem SUV kollidierte und dabei tödlich verunglückte. So wie der Unfallhergang in Medien geschildert wird, hat sein Fahrzeug mit dem Crash allerdings ursächlich nichts zu tun.

Unfallhergang

Eine Untersuchung ergab, dass Gaulke den Unfall verschuldet hatte und mit dem doppelten des erlaubten Promillespiegels, also rund 1,6 Promille, unterwegs war. Dieser Spiegel führt bereits zu Beeinträchtigungen in der Tiefenwahrnehmung, des peripheren Sehens und Problemen mit der Motorik. Zeugen zufolge war Gaulke plötzlich von einem Gehsteig auf die Straße abgebogen und dabei vor das Auto gefahren.

Schon zuvor hatte der Bürgermeister die Scooter-Verleiher kontaktiert und um Vorschläge für Regulierungen zugunsten besserer Fahrerschulung, höherer Parkdisziplin sowie Fahrtsicherheit gebeten. Die Antworten der Firmen gingen seiner Ansicht nach jedoch nicht weit genug.

Testphase vorzeitig beendet

"Ich habe heute die sieben Anbieter in Nashville darüber informiert, dass die Testphase beendet wird und E-Scooter von unseren Straßen verbannt werden", schreibt Briley auf Twitter. "Wir haben gesehen, welche Kosten für die öffentliche Sicherheit diese Geräte auslösen und es ist nicht fair für unsere Bürger, weiter zu machen." Im offiziellen Schreiben beklagt er auch andere Probleme – eben falsch abgestellte Scooter oder die visuelle Beeinträchtigung des Stadtbildes.

Ganz ausgeschlossen ist ein Comeback allerdings nicht. Dafür setzt Briley allerdings "strenge Aufsicht" und zahlenmäßige Limitierung voraus.

Seine Erfahrungen sind allerdings nicht auf alle anderen Städte umlegbar. In Wien ist die Beschwerdefrequenz trotz zahlreicher Anbieter laut jüngeren Berichten niedrig. Ein wiederkehrendes Problem sind allerdings E-Scooter, die auf den sogenannten "Blindenstreifen" abgestellt werden. Dabei handelt es sich um eigene, plastische Bodenmarkierungen, die mit einem Stock gut ertastbar sind und etwa in Fußgängerzonen als Leitsystem für Menschen mit Sehbehinderungen fungieren. (gpi, 24.06.2019)