Ein Geretteter an Bord der "Sea Watch 3".

Foto: NICK JAUSSI / SEA-WATCH

Straßburg – Die deutsche Flüchtlingshilfsorganisation Sea-Watch hat beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) einen Antrag mit der Bitte zur Ergreifung "provisorischer Maßnahmen" eingebracht, um von Italien die Aufnahme von 42 Migranten an Bord des Rettungsschiffes zu bewirken.

Der EGMR habe der italienischen Regierung Fragen bezüglich der "Sea-Watch 3" gestellt, verlautete aus Straßburg. Die Regierung in Rom muss darauf bis Montagnachmittag antworten. Der EGMR kann Italien auffordern,"dringende Maßnahmen" zu ergreifen, um "gravierende Menschenrechtsverletzungen" zu verhindern.

Strafandrohung

Das Rettungsschiff der deutschen NGO Sea-Watch ist in internationalen Gewässern vor Lampedusa mit niederländischer Flagge unterwegs. Die italienische Regierung setzt sich seit mehr als einem Jahr für eine Politik der "geschlossenen Häfen" für private Rettungsschiffe ein. Der "Sea-Watch 3" droht die Konfiszierung und eine Geldstrafe von 50.000 Euro, sollte sie einen italienischen Hafen erreichen. (APA, 24.6.2019)