Im Monterrey der Serie "Big Little Lies" geht es wieder zur Sache: Die nur scheinbar harmlosen Damen Monterreys haben mit den Nachwehen des Todesfalls am Ende der letzten Staffel zu kämpfen. Verschärft wird die Situation durch das Auftauchen der Mutter der Verschiedenen noch zusätzlich. Schlecht für die Freundinnen, gut für die Zuschauer. Denn diese Mutter wird von niemand anderem als Schauspiellegende Meryl Streep dargestellt, die kürzlich 70 Jahre alt wurde.

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"Florence Foster Jenkins", die Sängerin, die nicht singen kann, war eine ihrer letzten Kinorollen. Dabei kann die Schauspielerin sehr wohl singen, wie man nicht erst seit dem Film "Mamma Mia" weiß. Streep kann – wenn es nach den Kritikern und dem Filmpublikum geht – ohnehin alles. In einer rund 40-jährigen Karriere hat sie für zahlreiche mittlerweile klassische Rollen der Filmgeschichte gesorgt. In der Zeitschrift "Vanity Fair" hieß es "It's hard to imagine that there was a time before Meryl Streep was the greatest-living actress" – und genauso ist es.

Komödien, Dramen, Preise

Mit ihrem ganz eigenen Stil stiehlt sie mühelos jede Filmszene und bringt Klasse in ansonsten seichte Geschichten. Unvergessen ihre Darstellung der Miranda Priestly in "Der Teufel trägt Prada", die so leicht zu einer Karikatur hätte werden können. Doch Streep verleiht ihr die Tiefe, die nötig ist, damit man Empathie mit der eiskalten und berechnenden Frau empfindet.

Im großen Drama ist Streep von jeher zu Hause. Vom Holocaust-Drama "Sophies Entscheidung" bis zum Scheidungsfilm "Kramer gegen Kramer", von "Jenseits von Afrika" zu "Die Brücken am Fluss", ihre Performance ist immer fesselnd. Die lebensechte Darstellung realer Personen, etwa in "Die Eiserne Lady" oder "Silkwood", gelingt ihr ebenso wie jene zutiefst unsympathischer fiktiver Persönlichkeiten wie in "Im August in Osage County".

Trotz Auf und Abs in ihrer Karriere hat es Streep geschafft, über eine Zeitspanne von mehreren Dekaden im Filmgeschäft nicht nur relevant, sondern auch gefragt und anerkannt zu bleiben – gerade für Frauen im Filmgeschäft keine leichte Aufgabe. Bei den 74. Golden Globes im Jänner 2017 bekam sie den Cecil B. DeMille Award für ihr Lebenswerk. Es dürfte bei Streep daheim schon langsam schwer sein, Platz für die zahlreichen Preise zu machen, sind es bisher doch schon 149 gewesen. Gleichzeitig hält sie den Rekord für die meisten Oscar- wie auch Golden-Globe-Nominierungen.

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