Frankfurt – Die Lufthansa-Billigtochter Eurowings soll durch eine einfachere Struktur Kosten einsparen und in die Gewinnzone fliegen. Bis 2022 sollen die operativen Kosten um 15 Prozent sinken. Während Eurowings künftig selbst nur noch die Kurzstrecken in Europa bedient, wird das Langstreckengeschäft künftig von Lufthansa gesteuert.

Die Airline war im Vorjahr durch die Übernahme eines großen Teils von Air Berlin stark gewachsen. Eurowings macht jedoch Verlust, weil sich die Gesellschaft mit den Konkurrenten Ryanair, Easyjet oder Wizz in Europa einen harten Preiskampf liefert. Jetzt drosselt Eurowings das Wachstum: Bis 2022 soll das Flugangebot jährlich nur um ein Prozent zunehmen. Vor allem wegen des Verlusts der Billigflugtochter musste die Lufthansa jüngst ihr Gewinnziel für heuer zusammenstreichen.

Umbau kostet Geld

Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern soll 2019 zwischen zwei und 2,4 Milliarden Euro liegen, bisher waren 2,4 bis drei Mrd. Euro geplant. Das Management habe unterschätzt, wie kompliziert das Integrieren des Air-Berlin-Teils in Eurowings war, erklärte Lufthansa-Chef Carsten Spohr. "Die hatten zu viel in zu kurzer Zeit zu erledigen."

Die belgische Tochter Brussels Airlines soll deshalb jetzt doch nicht in Eurowings aufgehen. Für sie soll im dritten Quartal ebenfalls ein Umbauplan aufgestellt werden.

Neben dem Sanierungsplan für Eurowings versprach Spohr den Aktionären höhere Dividenden. Die Dividendenausschüttung soll sich künftig nach dem bereinigten Nettogewinn statt dem operativen Ergebnis richten. In Zukunft würden 20 bis 40 Prozent des Konzerngewinns ausgeschüttet. Bisher waren dafür zehn bis 25 Prozent reserviert. Auch Sonderdividenden und Aktienrückkauf seien möglich. (Reuters, 24.6.2019)