iOS 13: Keine großen Sprünge aber viele kleine, nützliche Verbesserungen.

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Mit iOS 13 hat Apple bereits Anfang Juni eine neue Generation des Betriebssystems für iPhones präsentiert. Dem folgte zwar umgehend auch die Freigabe einer ersten Testversion, diese war allerdings auf eine sehr spezifische Personengruppe beschränkt: Entwickler. Nun weitet der Hersteller den Testlauf erheblich aus.

Testlauf

Apple hat die erste öffentliche Beta für iOS 13 freigegeben. Das bedeutet, dass nun sämtliche Nutzer mit einem passenden iPhone die neue Softwaregeneration ausprobieren können. Im Vergleich zu den Vorjahren halten sich die sichtbaren Neuerungen dabei zwar in relativ engen Grenzen, trotzdem ist aber auch dieses Mal das eine oder andere neue Feature hinzugekommen, das so manche User zu einem frühen Upgrade locken könnte.

Dark Mode

Die sichtbarste Verbesserung ist dabei die Einführung eines systemweiten Dark Modes: Ähnlich wie bei macOS oder anderen Betriebssystemen, kann bei iOS 13 also nun das gesamte System in einen dunklen Stil getaucht werden. Das soll nicht nur am Abend die Augen schonen sondern verspricht auch einen reduzierten Stromverbrauch bei der Nutzung von iPhones mit OLED-Bildschirm. Die Umsetzung ähnelt dabei stark dem Weg, den auch Google bei Android 10 gewählt hat: Statt einfach alle Apps auf einen dunklen Look zu zwingen, sollen die App-Entwickler diesen Modus einzeln unterstützen. Damit will man Darstellungs- und Kontrastprobleme bei bestehenden Apps verhindern. Das bedeutet aber eben auch, dass derzeit nur eine kleine Zahl an Apps den systemweiten Dark Mode unterstützen, allen voran die meisten Apple-Apps.

Der neue Dark Mode in iOS 13.
Grafik: Apple

Apple bietet dabei einige Automatisierungsfunktionen: Der Dark Mode kann also etwa automatisch bei Sonnenuntergang aktiviert werden. Alternativ können die Nutzer diese Darstellung aber auch durchgängig aktivieren oder einen individuellen Zeitplan festlegen. Und natürlich kann dieses Feature über das Control Center auch manuell bei Bedarf eingeschaltet werden.

Photos

Ebenfalls größere Änderungen gibt es bei der Photos-App: In der neuen Version kann diese mit deutlich erweiterten Bildbearbeitungsfunktionen aufwarten. Selbst bei Videos können nun einfach Korrekturen vorgenommen werden. Zudem gibt es neue Darstellungsmodi für die eigene Fotobibliothek, bei der die Bilder nach Tagen, Monaten und Jahren sortiert werden können. Damit wird es etwa möglich direkt zu vergleichen, was man an einzelnen Tagen über die verschiedenen Jahren hinweg so getan hat – was nicht zuletzt für Geburtstage interessant sein sollte.

Die neue Version von Apple Photos.
Grafik: Apple

Seit seiner ersten Vorstellung ist die Entwicklung von Apple Maps von einem Bestreben gekennzeichnet: Den Vorsprung von Google Maps zu verkleinern. In dieser Hinsicht macht die neue Version ebenfalls wieder einige Fortschritte. So gibt es nun ein Street-View-Pendant für die Apple-App, das sich mit netteren Übergängen von der Google-Lösung abhebt. Auch das Kartenmaterial wurde verbessert und liefert nun wesentlich mehr Details. Das größte Problem dabei für europäische Nutzer: Vorerst haben nur US-Nutzer von diesen Verbesserungen etwas. Für alle anderen gibt es aber zumindest Performance-Verbesserungen und neue Features, wie die Möglichkeit, Listen von interessanten Orten anzulegen und mit anderen zu teilen.

Verbesserungen hat Apple zudem an seiner Reminders-App vorgenommen: Dadurch können anstehende Reminder nun über mehrere Listen hinweg übersichtlich präsentiert werden. Auch gibt es eine neue Siri-Integration, die die Eingaben der Nutzer in passende Reminder verwandeln kann. Verbesserungen gibt es zudem für die Apple-eigene Tastatur, was vor allem bedeutet, dass sie nun endlich Swipe-Funktionalität bietet, wie sie bei anderen Anbietern seit Jahren Gang und Gäbe ist.

Wer suchet

Zudem hat Apple "Find my iPhone und "Find My Friends" zusammengeführt, und verspricht dabei verlorengegangene Geräte selbst dann aufspüren zu können, wenn sie gerade nicht am Netz hängen. Dazu nutzt man kurzerhand andere iPhones in der Umgebung. Apple verspricht, dass all dies ohne negative Auswirkungen auf die Privatsphäre der Nutzer funktioniert. Die Health-App wurde ebenfalls ausgebaut, und bei den Memojis gibt es neue Anpassungsmöglichkeiten. Zu all dem gesellen sich noch viele kleinere Detailverbesserungen, so wurde etwa der Lautstärkedialog neu gestaltet.

Testlauf

Wer die öffentliche Beta ausprobieren will, kann sich für das Testprogramm auf einer eigenen Seite von Apple anmelden. Voraussetzung ist, dass man ein ausreichend aktuelles Smartphone hat. Die ältesten noch unterstützten Geräte sind das iPhone 6s und das iPhone SE. Den Support für iPhone 5s und 6 beendet das Unternehmen hingegen mit der neuen Softwaregeneration.

Wie für jede Beta-Version gilt auch hier der Hinweis, dass in diesem Entwicklungsstadium noch mit Problemen zu rechnen ist. Wer sich darauf lieber nicht einlassen will, sollte also besser auf die stabile Version von iOS 13 warten, die dann aller Voraussicht nach im September freigeben wird. (apo, 25.6.2019)