Android gibt es in vielen Versionen, auf derStandard.at dominieren aber vor allem zwei.

Foto: Proschofsky / STANDARD

Bei einem sind sich alle einig: Die Update-Situation unter Android hat noch einiges Verbesserungspotenzial. Das sieht auch Hersteller Google so und versucht seit Jahren mit immer neuen Initiativen und grundlegenden Android-Umbauten etwas an der Situation zu ändern. Zumindest bislang scheint all dies aber nur wenig zu fruchten. In den offiziellen weltweiten Zahlen ist der allgemeine Trend seit Jahren weitgehend unverändert. Und das bedeutet vor allem: Mit einem Marktanteil von 10,4 Prozent spielt das aktuelle Android 9 "Pie" bisher nur eine untergeordnete Rolle.

Nicht überall gleich

Bei der Berichterstattung über dieses Phänomen geht aber gerne ein Punkt unter, der für eine eingehende Betrachtung durchaus von Relevanz ist. Die Verbreitung neuer Android-Versionen variiert nämlich stark zwischen einzelnen Ländern. Wie stark, zeigt nun ein Blick auf die Statistiken des STANDARD – zeigt sich hier doch ein komplett anderes Bild.

Derzeit kommt bei 28,19 Prozent sämtlicher Android-Zugriffe auf derStandard.at die aktuellste Softwaregeneration zum Einsatz – also Android 9. Damit ist "Pie" auch knapp davor, die am meisten genutzte Android-Version auf der Seite zu werden. Derzeit nimmt diese Position Android 8.0 ein, das auf 30,78 Prozent kommt. Rechnet man noch die 9,18 Prozent von Android 8.1 dazu, kommen die beiden aktuellsten Softwaregenerationen von Google unter den STANDARD-Leserinnen und -Lesern auf fast 70 Prozent. Ebenfalls interessant: Versionen unter Android 6 spielen in dieser Statistik kaum mehr eine Rolle. Das ist vor allem für App-Entwickler relevant, die sich an lokalen Zielgruppen orientieren.

Überlegungen

Über die Gründe für diesen starken Unterschied zu den globalen Zahlen lässt sich natürlich nur spekulieren, zumindest gibt es aber einige gute Anhaltspunkte. So ist einerseits der durchschnittliche Verkaufspreis von Smartphones in reichen Ländern wie Österreich und Deutschland deutlich höher. Bei hochpreisigen Geräten ist aber natürlich die Chance, Softwareupdates zu erhalten, wesentlich höher. Vor allem aber wird öfters zu Neugeräten gegriffen, die zumindest im mittleren und oberen Preissegment üblicherweise mit relativ aktuellen Softwareversionen ausgeliefert werden.

Das bedeutet natürlich nicht, dass in Hinblick auf die Update-Versorgung unter Android alles gut wäre – auch nicht in Mitteleuropa. Der Vergleich zu iOS mag zwar aus vielerlei Gründen problematisch sein – allen voran, weil unter Android eine Vielzahl von Herstellern für die Softwareauslieferung zuständig ist –, klar ist aber, dass dadurch bei Apples System neue Entwicklungen erheblich flotter bei den Nutzern landen. Und das bedeutet auch, dass Drittentwickler ihre Apps schneller vorantreiben. Dazu kommt natürlich noch der Umstand, dass Android-Geräte üblicherweise deutlich kürzer Betriebssystemupdates erhalten als iPhones. Und nicht zuletzt darf auch nicht vergessen werden, dass in wenigen Wochen mit Android 10 schon wieder eine neue Softwaregeneration ansteht. Es gibt also noch einiges zu tun für Google und seine Partner.

Sicherheit?

Zu alldem gesellt sich noch eine große Unbekannte: nämlich wie es mit der Verbreitung aktueller Sicherheitsupdates aussieht. Immerhin korrespondieren diese nicht direkt mit den oben ausgewiesenen Plattformreleases. Gleichzeitig sind entsprechende Aktualisierungen aber mindestens ebenso wichtig. Google gibt sich in dieser Hinsicht bisher äußerst vage, konkrete Zahlen hat man noch nie genannt. Und nur der Android-Hersteller selbst bekommt Informationen zu solchen Details. (Andreas Proschofsky, 25.6.2019)