Auf den ehemaligen Vizekanzler Heinz-Christian Strache soll während seiner Amtszeit ein Attentat mit einer Autobombe geplant gewesen sein.

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Wien – Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt wegen eines angeblich geplanten Anschlags auf den Ex-FPÖ-Obmann und ehemaligen Vizekanzler Heinz-Christian Strache. Behördensprecherin Nina Bussek bestätigte am frühen Dienstagabend der APA einen entsprechenden Bericht des "Kuriers". Von dringendem Tatverdacht in Richtung eines Polit-Attentats dürfte aber nicht auszugehen sein.

"Derzeit hat sich die Verdachtslage nicht erhärtet", betonte Bussek gegenüber der APA. Der Verdächtige befindet sich mittlerweile auch auf freiem Fuß, bestätigte Christina Salzborn, die Sprecherin des Wiener Landesgerichts, der APA. Demnach wurde der Mann am 23. November 2018 in einem separaten Verfahren wegen eines Suchtgiftdelikts und verbotenen Waffenbesitzes zu acht Monaten unbedingter Haft verurteilt. Unter Anrechnung der U-Haft wurde er Ende Mai nach Verbüßung seiner Strafe aus der Justizanstalt (JA) Hirtenberg entlassen.

Keine Lebensgefahr für Strache

Würden die Strafverfolgungsbehörden davon ausgehen, dass Straches Leben ernsthaft in Gefahr ist, wäre davon auszugehen, dass sich der Verdächtige längst wieder in U-Haft befindet. Die Staatsanwaltschaft hat aber von einem diesbezüglichen Antrag bisher Abstand genommen.

Laut "Kurier" soll der Verdächtige am 26. September 2018 versucht haben, eine Vertrauensperson des Wiener Landesamts für Verfassungsschutz (LVT) dazu zu bestimmen, am Auto Straches in Tötungsabsicht eine Autobombe anzubringen. Dafür soll er dem V-Mann 100.000 Euro geboten haben. Das Ermittlungsverfahren wegen versuchter Bestimmung zum Mord als terroristische Straftat stützt sich auf Berichte des LVT und die Vernehmung des V-Mannes. (APA, 25.6.2019)