Die Leistungsschau des Bundesheers fällt heuer aus.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Laut einem Bericht der "Kleinen Zeitung" wird die traditionelle Leistungsschau des Bundesheers am Nationalfeiertag, dem 26. Oktober, auf dem Wiener Heldenplatz heuer ersatzlos gestrichen. Grund seien die finanziellen Probleme des Bundesheers. "Es wird nur die Angelobung und die Kranzniederlegung geben", bestätigte Ministeriumssprecher Oberst Michael Bauer auch dem "Kurier" den Bericht.

Die Angelobung bleibt bestehen.
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Man sei finanziell am Ende, und es werde weitere sichtbare Einsparungen geben, da man "mit dem Rücken zur Wand" stehe, erklärt Bauer auf Twitter. Die Absage der Leistungsschau, die seit 25 Jahren stattfindet, soll dem Bundesheer Einsparungen von rund zwei Millionen Euro bringen.

Verteidigungsminister Thomas Starlinger begründete den Schritt gegenüber der "Kleinen Zeitung" damit, dass die Kosten für Personal und Betrieb das vorhandene Budget übersteigen würden. Man müsse daher alles, was nicht unmittelbar der Ausbildung der Soldaten und somit der Sicherheit der Bevölkerung dient, einsparen, so Starlinger.

FPÖ will Sondermittel beschließen

Die Absage will FPÖ-Chef Norbert Hofer nicht ohne weiteres hinnehmen. "Diese Veranstaltung ist Teil der österreichischen Identität. Wir werden uns daher im Parlament dafür einsetzen, dass der Bund kurzfristig Mittel bereitstellt, um die Leistungsschau 2019 durchzuführen."

Konkret sollen dem Bundesheer die für 2020 im Bundesfinanzrahmengesetz vorgesehenen Mittel in der Höhe von rund 2,5 Milliarden Euro genehmigt werden. "Damit würde die nächste Regierung finanziell nicht belastet, und das Bundesheer hätte eine vernünftige finanzielle Grundlage, die es braucht", so Hofer, der in diesem Zusammenhang auch auf die Unterstützung des Oberbefehlshabers Alexander Van der Bellen hofft. Diese könne mit der aktuellen Situation nicht zufrieden sein. "Ich bin mir sicher, dass er das Parlament bei seinen Bestrebungen unterstützt."

Der FPÖ-Chef nahm gleichzeitig den früheren FPÖ-Verteidigungsminister Mario Kunasek, der für das aktuelle Budget verantwortlich zeichnet, in Schutz, indem er sich bei ihm dafür bedankte, dass er in seiner Amtszeit "wie ein Löwe" für eine gute finanzielle Ausstattung des Bundesheers gekämpft habe. (red, APA, 25.6.2019)