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Die USS Abraham Lincoln im Persischen Golf.

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Präsident Trump bei einem Besuch auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein.

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Teheran – Im Konflikt mit den USA zeigen sich die iranischen Revolutionsgarden überzeugt, dass es keinen US-Angriff auf das iranische Territorium geben wird. "Weder Amerika noch ein anderes Land wird es wagen, iranischen Boden zu verletzen", sagte der Chef der Eliteeinheit, Brigadegeneral Amirali Hajizadeh, am Mittwoch der Nachrichtenagentur Mehr zufolge.

US-Präsident Donald Trump schloss den Einsatz von Bodentruppen im Falle eines Angriffs seines Landes auf den Iran aus. In einem Interview mit dem Sender Fox Business sagte Trump am Mittwoch, er wolle keinen Krieg mit dem Iran. Sollte es aber doch dazu kommen, sei sein Land in einer "sehr starken Position", so dass ein solcher Krieg "nicht lange dauern" werde und keinen Einsatz am Boden erfordere.

Trump drohte Iran

Die Spannungen zwischen den beiden Ländern haben sich nach dem Abschuss einer US-Aufklärungsdrohne durch den Iran vor einer Woche massiv verschärft. Trump drohte dem Iran am Dienstag mit der Auslöschung einzelner Ziele. "Jedem Angriff des Iran auf irgendetwas Amerikanisches wird mit großer und überwältigender Gewalt begegnet werden. Überwältigend wird in einigen Bereichen Auslöschung bedeuten", schrieb Trump auf Twitter.

Der iranische Präsident Hassan Rohani erklärte darauf, sein Land wolle keinen Krieg, sei aber bereit, sich zu verteidigen. Sollten die Amerikaner wieder in Gewässer oder den Luftraum des Iran eindringen, hätten die iranischen Streitkräfte die Pflicht, sie zu stellen, und dann werde es ein entschiedenes Aufeinanderprallen geben.

Während die USA erklärten, die US-Drohne habe sich im internationalen Luftraum über dem Persischen Golf befunden, begründet der Iran den Abschuss damit, dass das unbemannte Flugobjekt in seinen Luftraum eingedrungen sei.

Uran-Anreicherung wird hochgefahren

Der Iran wird nach Ablauf seines den Europäern gesetzten Ultimatums die Uran-Anreicherung wieder hoch fahren. Die Frist laufe am Donnerstag ab, sagte der Sprecher der iranischen Atomenergiebehörde, Behrus Kamalwandi, am Mittwoch der iranischen Nachrichtenagentur Irib zufolge. Damit werde die Uran-Anreicherung hochgefahren.

Anders als die USA halten die drei EU-Staaten Großbritannien, Frankreich und Deutschland sowie China und Russland an dem 2015 vereinbarten Atomabkommen fest. Der Iran hatte den EU-Staaten Anfang Mai ein 60-tägiges Ultimatum gestellt und von ihnen verlangt, wie zugesagt seine Öl- und Bankenbranche vor US-Sanktionen zu schützen. Anderenfalls werde der Iran die Anreicherung von Uran auf einen höheren als in dem Abkommen erlaubten Grad hinaus wieder aufnehmen. Damit würde der Iran weitere Verpflichtungen aus dem Abkommen von 2015 aussetzen, das seit dem Ausstieg der USA und der Verhängung neuer US-Sanktionen auf der Kippe steht. Die übrigen Unterzeichnerstaaten wollen an der Vereinbarung festhalten.

Bereits Anfang Mai hatte der Iran einige seiner Verpflichtungen ausgesetzt. Konkret will sich das Land nicht mehr an die Beschränkungen halten, die vorgeben, wie viel überschüssiges, bis auf 3,67 Prozent angereichertes Uran und wie viel Schwerwasser es besitzen darf. Waffentaugliches Uran muss bis auf 90 Prozent angereichert sein. Vor Abschluss des Abkommens hatte es der Iran bis auf 20 Prozent geschafft. Zudem hat der Iran bereits angekündigt, am 7. Juli weitere Verpflichtungen aus dem Abkommen auszusetzen.

Trump will durch Sanktionen den Iran zu Neuverhandlungen über ein wesentlich schärferes Abkommen über dessen Atom- und Raketenprogramm zwingen. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) hatte dem Iran wiederholt attestiert, dass er seine Auflagen aus dem Atomabkommen erfüllt. (APA, Reuters, 26.6.2019)