Es sind wieder mehr Konsumenten für Bücher zu begeistern, berichtet die Handelskette Thalia.

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Wien/Linz – Die Buchhandelskette Thalia Österreich hat im Geschäftsjahr 2017/18 einen leichten Umsatzrückgang verzeichnet. Im ersten Halbjahr 2018/19 ging es aber wieder bergauf. "Die Neupositionierung der Strategie trägt Früchte", zeigte sich Geschäftsführer Thomas Zehetner im Gespräch mit der APA überzeugt. Bei der zuletzt verzeichneten Abkehr der Konsumenten vom Buch mache sich eine "Trendwende bemerkbar". Im ersten Halbjahr 2018/19 lägen die Umsätze um zwei Prozent über jenen des Vergleichszeitraums des Vorjahres, die Kundenfrequenz habe sich verbessert.

Zehetner führt das auf eine neue Strategie zurück. Zu dieser gehören die Verzahnung von Online- und stationärem Handel – also etwa online bestellen und in der Filiale abholen – und als Marktführer "Stellung zu beziehen". Letzteres machte man etwa mit der Markenkampagne "Welt bleib wach", mit der Thalia seit Herbst 2018 versucht, dem Lesen wieder mehr Gewicht zu verschaffen. Vereinfacht gesagt will man in Zeiten von Halbinformationen und Fake-News den Kunden wieder dazu animieren, sich ein reflektierteres Bild von der Welt zu machen – eben durch den Griff zum Buch.

20 Prozent Onlineanteil

Etwa ein Fünftel seines Umsatzes macht Thalia online, rechnet man jene Kunden dazu, die sich online informieren bevor sie ins Geschäft gehen, dürfte es in Richtung 30 Prozent gehen, so Zehetner. Dennoch brauche es eine gute stationäre Präsenz und die Flächenabdeckung sei Thalia sehr wichtig. Heuer eröffnet nach mehr als zwei Jahren Pause wieder ein neuer Standort – in Kapfenberg. Es ist Filiale Nummer 36 für Thalia in Österreich.

Der Umsatz teilt sich zwischen den Bereichen Book und Non-Book – also Spiele, Musik, Papierwaren etc. – derzeit etwa 70 zu 30 auf, rechnete Zehetner vor. Der Buchanteil sei leicht steigend. Ebenfalls nach wie vor steigend sei der Umsatz mit E-Books, allerdings ebenfalls nur leicht, weil die Preise immer niedriger würden.

Der Umsatz sank 2017/18 (per 30. September) von 125,6 auf 124,1 Mio. Euro leicht. Zehetner ist damit aber angesichts der herausfordernden Marktsituation zufrieden. Beim Gewinn hat sich die Wertberichtigung von Gutscheinen als Einmaleffekt positiv ausgewirkt, aber auch die "Verbesserung der internen und externen logistischen Abläufe", so Zehetner. Das Ergebnis nach Steuern stieg von von 5,4 auf 7,3 Mio. Euro. Die Mitarbeiterzahl zum Stichtag sank von 576 auf 556 Vollzeitäquivalente, in Köpfen zählt die Belegschaft etwa 800. (APA, 27.6.2019)