Unter 050555555 gibt es nun Hilfe in der Hitze.

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Wien – Das Gesundheitsministerium hat "angesichts des heißen Wetters" sein Hitzetelefon aktiviert. Unter der kostenlosen Nummer 050555555 erhält man Tipps, wie man am besten mit den hohen Temperaturen umgeht und was beachtet werden soll, damit es zu keinen gesundheitlichen Problemen kommt.

Auch Infos online

Das Hitzetelefon wird von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) betrieben und ist 24 Stunden am Tag erreichbar. Zusätzlich können auf den online-Kanälen des Sozialministeriums Informationen zu den Themen effektiver Sonnenschutz, Flüssigkeitszufuhr an heißen Tagen, aber auch zu den Maßnahmen im Falle eines Hitzschlags abgerufen werden.

37,5 Grad Rekord in Imst

Der Mittwochnachmittag hat erneut einen Hitzerekord für das Bundesland Tirol gebracht. An der Wetterstation der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Imst wurden 37,5 Grad gemessen. Damit wurde der erst am Dienstag erzielte Höchstwert von 36,7 Grad in Innsbruck deutlich überboten. Der alte Juni-Hitzerekord für Tirol lag bei 36,6 Grad, gemessen am 30. Juni 2012 in Imst.

Die 37,5 Grad am Mittwoch in Imst sind außerdem der dritthöchste jemals in Österreich in einem Juni gemessene Wert. In der gesamten Messgeschichte der ZAMG seit 1767 ist das erst das fünfte Jahr, in dem im Juni mehr als 37 Grad heiß wurde. Die anderen Jahre waren 2013, 2012, 2000, 1950.

In Salzburg und in Oberösterreich wurde der Juni-Rekord für das jeweilige Bundesland knapp verfehlt: In St. Johann im Pongau hatte es am Mittwoch 35,7 Grad. Der Rekord liegt im Bundesland Salzburg bei 37,0 Grad, gemessen in Hallein am 14. Juni 1980. Heißester Ort Oberösterreichs war am Mittwoch Bad Goisern mit bis zu 36,3 Grad. Der Oberösterreich-Rekord für Juni ist weiterhin 36,7 Grad, gemessen in Weyer am 20. Juni 2013.

Selbst an sechs Messstationen oberhalb von 1.400 Meter Seehöhe gab es am Mittwoch Höchstwerte über 30 Grad: 31,2 Grad heiß war es in St. Leonhardt im Pitztal auf 1.454 Meter Seehöhe. Am Brenner (1.412 Meter) hatte es 31,1 Grad. 30,4 Grad wurden in Galtür (1.587 Meter), 30,1 Grad in Schmirrn (1.464 Meter), 30,1 in Hintertux (1.503 Meter) und 30,0 in Lech/Arlberg (1.442 Meter) gemessen.

23 Grad in der Nacht

Auch in der Nacht auf Mittwoch war es außergewöhnlich warm. An 32 Messstationen der ZAMG (von insgesamt 270 Wetterstationen) wurde eine Tropennacht registriert. Zum Beispiel in Wien (Innere Stadt: Tiefstwert 23,6 Grad), Retz (20,9 Grad), Podersdorf ( 20,8 Grad), Fraxern (20,5 Grad), Enns ( 20,5 Grad) und Linz (20,1 Grad). Sogar zwei Orte oberhalb von 1.000 Meter Seehöhe verzeichneten eine Tropennacht: Kolomansberg in Salzburg mit 22,9 Grad (1.113 Meter) und Sulzberg in Vorarlberg mit 22,7 Grad (1.018 Meter).

In der Wiener Innenstadt gab es in diesem Juni bereits elf Tropennächte, in Eisenstadt drei sowie in Linz, St. Pölten und Innsbruck-Universität eine Tropennacht. Der Rekord an Tropennächten in einem Juni aus dem Jahr 2003 mit zwölf in Wien Innere Stadt wird mit großer Wahrscheinlichkeit in der Nacht auf Freitag übertroffen werden. Hier erwarten die Meteorologen die 13. Tropennacht.

"Hitzewellen sind an sich ein natürliches Phänomen, das schon immer vorgekommen ist. Durch den Klimawandel werden sie aber häufiger und intensiver", sagt der Leiter der ZAMG-Abteilung für Klimaforschung, Marc Olefs. Die Zahl der Hitzetage (mindestens 30 Grad) hat in Österreich in den vergangenen Jahrzehnten etwa in den Landeshauptstädten um rund 50 Prozent zugenommen. In Wien hatte zum Beispiel (über die gesamte Fläche gemittelt) im Zeitraum 1971 bis 2000 ein durchschnittliches Jahr elf Hitzetage. Im Zeitraum 1981 bis 2010 waren es zwischen 13 Hitzetage in Mariabrunn und 21 in der Inneren Stadt. Prognosen lassen für 2021 bis 2050 durchschnittlich 19 Hitzetage erwarten und für 2071 bis 2100 41. (APA, 27.6.2019)