Bethesdas Wolfenstein: Youngblood wird das erste Game in Deutschland und Österreich, das NS-Symbole nicht mehr zensuriert. Hakenkreuze und Nazis dürfen nach einer Entscheidung der Prüfstelle Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) im August 2018 gezeigt werden. Zuvor kam es zu einer teils fragwürdigen Zensur. So wurde bei der Wolfstein-Serie aus Adolf Hitler ein gewisser Herr Heiler ohne Schnauzbärtchen.

Aufwertung des Mediums

Die Änderung wurde durch die sogenannte Sozialadäquanzklausel des deutschen Strafgesetzbuches ermöglicht. Die Verwendung von Symbolen von verfassungswidrigen Organisationen ist nämlich verboten – es sei denn, dass die Nutzung "der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der der Geschichte" dient. Insofern stellt dies also auch eine Aufwertung für das Medium Videospiel dar.

Österreich ist anders

"Viele Spiele von kreativen Entwicklern behandeln ernsthafte Themen wie die Nazi-Zeit in Deutschland und sie tun dies auf verantwortliche Art und Weise, die kritisches Denken und Reflektion nach sich zieht", kommentierte die German Games Industry Association bereits im vergangenen Jahr. In Österreich galt das Verbot prinzipiell nicht. Da der Markt zu klein ist, gibt es hierzulande auch keine eigene Prüfstelle, weswegen man den Einschätzungen der USK und PEGI folgt.

Kein Adolf Hitler bei Shooter

Wolfenstein: Young Blood erscheint am 26. Juli 2019 für PC und Konsolen. Dabei verfolgt man die Geschichte von zwei Schwestern, die einen Aufstand gegen das Nazi-Regime unternehmen. DER STANDARD konnte bei der E3 bereits einen ersten Blick auf das Game werfen. Damals zeigte sich das Spiel in einem noch recht unfertigen Zustand mit ausbaubarem Spielspaß. Adolf Hitler bekommt man bei Wolfenstein: Young Blood übrigens nicht zu sehen. (dk, 27.6.2019)