Der Konsum bleibt weiterhin eine Stütze der heimischen Wirtschaft.

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Wien – Österreichs Wirtschaft wird 2019 und 2020 durch die mäßige globale Dynamik gebremst und wächst deshalb schwächer. Vor allem heuer dämpfen die geringeren Exporte die Industrie und damit das Bruttoinlandsprodukt (BIP) insgesamt. Für das laufende Jahr haben die Wirtschaftsforscher ihre Wachstumsprognosen nicht gesenkt, das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) nur für 2020. Weiterhin glauben die Institute, dass die Arbeitslosigkeit langsamer sinken wird.

Anders als die Exporte, die sich durch die international schwächere Konjunktur gedämpfter entwickeln – was vor allem die Industrie belastet -, wächst der Konsum der Privathaushalte bzw. die Binnennachfrage laut Wifo und Institut für Höhere Studien (IHS) "robust". Begünstigt wird das von einem anhaltenden Beschäftigungs- und Lohnwachstum. "Der private Konsum bleibt eine wichtige Konjunkturstütze in Österreich", erklärte das IHS.

Verstärkte Abwärtsrisiken

Mit der Abkühlung der Konjunktur flaut die Beschäftigungsdynamik ab "und der Abbau der Arbeitslosigkeit gerät ins Stocken", so das Wifo: Die Beschäftigung dürfte zwar 2019/20 weiter steigen – aber nicht genug, um eine höhere Arbeitslosigkeit zu verhindern.

Die Risiken seiner Sommer-Prognose sieht das Wifo "verstärkt abwärtsgerichtet", resultierend aus dem internationalen Umfeld. Die inländischen Risiken seien dagegen in Summe aufwärts gerichtet, da Beschäftigung und Einkommen den Privatkonsum weiter stützen.

Das Wifo rechnet für heuer nur mit 1,7 Prozent Anstieg des BIP, nachdem es voriges Jahr real noch 2,7 Prozent zugelegt hatte. Das IHS sieht in seiner neuen Prognose von Donnerstag – wie schon im März – eine Abschwächung des BIP-Anstiegs auf 1,5 Prozent und erwartet für 2020 weiterhin 1,6 Prozent Plus. Das Wifo dagegen senkte nun seine Erwartung für 2020 von 1,8 auf 1,5 Prozent, wegen der geringeren Anstiege bei Investitionen und Außenhandel. (APA, 27.6.2019)