Klimademo unter der Parole "Fridays for Future" in Graz.

Foto: der Plankenauer

Wien – Österreichische Jugendliche sehen die EU-Mitgliedschaft mit großer Mehrheit positiv und die Zustimmung ist gegenüber dem Vorjahr noch gewachsen. Das ergab eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE). Demnach sind mehr als drei Viertel der Jugendlichen der Meinung, dass die Mitgliedschaft Österreichs in der EU eine "gute Sache" ist.

Konkret sahen 78 Prozent die EU-Mitgliedschaft positiv. Vor einem Jahr hatten 70 Prozent diese Meinung geteilt. Nur für vier Prozent stellte die EU-Mitgliedschaft explizit eine "schlechte Sache" dar, im Vorjahr waren es sieben Prozent. Auch die Zahl der Unentschlossenen ging zurück: 18 Prozent zeigen sich unentschlossen und nahmen eine neutrale Position ein ("weder gut noch schlecht") gegenüber 24 Prozent im Vorjahr.

Für die jährliche ÖGfE-Jugendumfrage wurden im vergangenen Schuljahr 3.704 Jugendliche an AHS, BHS und Berufsschulen österreichweit befragt. Die ÖGfE hob hervor, dass sich die Jugendlichen dabei mehrheitlich dafür ausgesprochen hätten, dass die europäische Zusammenarbeit verstärkt werde. 72 Prozent der Befragten traten dafür ein, dass in Zukunft Entscheidungen mehr gemeinsam auf europäischer Ebene getroffen werden sollten. Dagegen plädierten 28 Prozent für ein Mehr an nationalstaatlichen Beschlüssen.

Insgesamt 89 Prozent der Jugendlichen fühlen sich der Umfrage zufolge selbst als EU-Bürger. Für 43 Prozent trifft dies "auf jeden Fall" zu, für 46 Prozent "eher schon". Etwas mehr als ein Zehntel identifiziert sich hingegen nicht damit und sieht sich "eher nicht" (9 Prozent) oder "überhaupt nicht" (2 Prozent) als EU-Bürger.

Bei aller Begeisterung ist das Interesse an europapolitischen Entwicklungen dagegen relativ beschränkt. Während 74 Prozent angaben, Interesse am Politikgeschehen in Österreich zu haben, interessierten sich nur etwas mehr als die Hälfte (56 Prozent) für Entwicklungen auf europäischer Ebene. 44 Prozent gaben an, sich "eher nicht" (34 Prozent) oder "gar nicht" (10 Prozent) für das europapolitische Geschehen zu interessieren. (APA, 27.6.2019)