Alexander Pereira kann vielleicht ein paar Monate länger Scala-Chef bleiben.

APA

Mailand – Bei einer am Freitag um 18 Uhr geplanten Sitzung entscheidet der Scala-Aufsichtsrat über den Namen des neuen Intendanten. Erwartet wird, dass Staatsoperndirektor Dominique Meyer zum neuen Chef des Opernhauses aufrückt. Nicht ausgeschlossen wird jedoch, dass sich der Scala-Aufsichtsrat zu einer kurzen Verlängerung von Pereiras Mandat von Februar auf Ende Juni 2020 entscheiden könnte.

Damit könnte die Übergangsphase von einem Intendanten zum anderen erleichtert werden, berichtete die Mailänder Tageszeitung "La Repubblica". Einige Scala-Aufsichtsratsmitglieder seien von der Entscheidung der Mezzosopranistin Cecilia Bartoli negativ berührt, drei Händel-Opern abzusagen, deren Aufführung an der Scala im kommenden Oktober sowie 2020 und 2021 geplant waren. Damit drückte sie ihre Solidarität mit Pereira aus, der nicht für ein weiteres vierjähriges Mandat bestätigt werden soll.

Sorge zu Übergang

Auch die in der Scala einflussreichen Gewerkschaften sind über den Chefwechsel an der Scala besorgt. Sie appellierten an den Mailänder Bürgermeister Giuseppe Sala, Präsident der Scala-Stiftung, sich für eine "reibungslose Übergangsphase" einzusetzen.

Mailands Bürgermeister Sala hat am Montag Meyer in Lausanne getroffen, berichtete "La Repubblica". Dabei wurde über die Möglichkeit einer Zusammenarbeit Pereiras und Meyers während einer zeitlich beschränkten Übergangsphase diskutiert.

Sollte Meyer zum neuen Scala-Intendanten aufrücken, wäre er der zweite Franzose an der Spitze des Mailänder Opernhauses. Dieses war bereits von 2005 bis 2015 vom Franzosen Stephane Lissner geführt worden. (APA,27.6.2019)