Wien – Mit einem 60 Punkte umfassenden Forderungskatalog hat sich die IG Autorinnen Autoren angesichts der im Herbst anstehenden Nationalratswahl an die Parteien und die Übergangsregierung gewandt. Der Maßnahmenkatalog "in Form einer To-do-Liste" umfasst Themen wie Förderung und Finanzierung, aber auch Medienvielfalt, Bildungspolitik, Soziales und den Bereich "Zivilgesellschaftliches Handeln".

An erster Stelle der Forderungen steht "ein eigenständiges Kunst- und Kulturministerium mit Einbindung der Auslandskultur und des Urheberrechts". Kulturbeiräte und "Mitglieder in anderen Beiratseinrichtungen" sollen erst nach Überprüfung ihrer Qualifikation durch zuständige Fachabteilungen sowie durch Interessenvertretungen auf diesem Gebiet ernannt werden, mindestens einmal pro Quartal soll sich die Ressortleitung "mit den Organisationen der Kunst und Kultur mittels dazu eingerichteter Gesprächsforen" austauschen.

Höhere Kunstbudgets

Eine "jährliche Valorisierung der Kunst- und Kulturförderungsmittel" findet sich im Katalog ebenso wie "insgesamt höhere Kunst-, Kultur- und Bildungsbudgets sowie deutliche Aufstockung der Literaturförderungsmittel im Rahmen der Bundes-Kunstförderung und der Landeskulturförderungen". In der Bildungspolitik wird die "Umbenennung des Unterrichtsfachs Deutsch in Deutsch und Literatur" ebenso gefordert wie die "Einführung des Pflichtfachs Lesen im Volksschulunterricht", eine "Grundlegende Reform der Deutsch-Zentralmatura und wesentlich stärkere Einbindung der Literatur" sowie die "Aufwertung der musischen Fächer".

Kein Amtsgeheimnis

Einige Forderungen betreffen den ORF: "Ö1 muss im Funkhaus bleiben", "Beibehaltung der ORF-Gebühr zur Absicherung seiner Unabhängigkeit" sowie "Neuzusammensetzung des ORF-Stiftungsrats bzw. sonstigen Leitungsgremiums mit Kunst-, Kultur- und Medienexpert/inn/en, darunter auch einer Vertretung der IG Autorinnen Autoren" werden dabei ebenso gefordert wie die "Schaffung eines Informationsfreiheitsgesetzes" und "Abschaffung des Amtsgeheimnisses".

Insgesamt reichen die 60 Punkte von ganz konkreten Forderungen wie "Steuerliche Absetzbarkeit von Spenden an Künstler/innen in Anlehnung an die Absetzbarkeit von Spenden für geförderte Vereine" bis zu allgemein Gehaltenem wie "Anerkennung, Aufwertung und Unterstützung der Arbeit von NGOs statt ihrer Diskriminierung" samt "Wiederaufstockung der gekürzten Förderbeiträge für zivilgesellschaftliche Organisationen und Einrichtungen". Und schließlich möchte die IG Autorinnen Autoren auch den "nachträglichen Beitritt zum UN-Migrationspakt". (APA,2019)